Frage an Claudia Jung (bürgerlicher Name Ute Singer) von Mira S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Jung,
Ihre Gedanken zum Thema ´´Leiharbeit´´ sind grundsätzlich gut, jedoch ist es leider so, dass Unternehmen immer wieder ein Schlupfloch suchen, um Löhne zu drücken.
Wenn das Unternehmen nach 3 Monaten den Lohn angleichen muss, dann wird es vielleicht so kommen, dass Leiharbeiter alle 3 Monate ausgetauscht werden.
Wäre es eine Möglichkeit, den Unternehmen Anreize zu schaffen und an die Vernunft zu appellieren?
Vielleicht wäre es ´´besser´´ wenn das Unternehmen selbst die Möglichkeit bekommt ´´ohne einen Zwischenmann, in dem Fall ist das die Leihfirma´´ Kurzzeitarbeiter einzustellen.
Leihfirmen erhalten pro geleistete Arbeitsstunde mindestens 11 - 12 Euro Brutto... wenn der Leiharbeiter oder ´´Kurrzeitarbeiter´´ direkt bei der Firma angestellt werden könnte, würde er mindestens 11 Euro Brutto direkt vom Unternehmen erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Frau Stern,
mehr Gerechtigkeit in der Entlohnung vieler Leiharbeiter, aber auch eine Gleichbehandlung zu den Stammbeschäftigten zu erzielen, war 2012 bei den Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebervertretungen und Vertretern der Gewerkschaft das gesteckte Ziel und ich denke, dass die Tarifpartner wieder ein ganzes Stück vorangekommen sind. Ohne jetzt auf Details einzugehen, haben Dank ihrer Solidarität, Stamm- und Leihbeschäftigte 2012, gemeinsam viel erreicht.
Außerhalb der Tarifautonomie bleibt vor allem jetzt die Politik gefordert, jede Form prekärer Beschäftigung durch Gesetze zu verhindern. Auf den Punkt gebracht: Verleihfirmen darf es nicht erlaubt bleiben, Beschäftigte nur für die Dauer eines Einsatzes anzuheuern, um sie danach wieder zu feuern. Der Gesetzgeber muss ganz klare Grenzen ziehen, wann ein vorübergehender Einsatz endet.
Ihre Claudia Jung