Bei uns auf dem Hof Plauener Str.6-26 u. Joachimsthaler Str.1-10 in 130055 soll ein Haus hinein gknallt werden von der HOWOGE und dabei viel Grün,Spielplatz etc vernichtet. Was werden Sie dagegen tun?
Der Platz ist kleiner als ein Fußballfeld,der Spielplatz sehr beliebt und der Einzige in unserer Gegend.Dazu kommt noch ein Bolzplatz,sowie winzige Gärten wo Mieter Tomaten o.ä. anbauen.
Und jede Menge Boden wird versiegelt.
Heißt es nicht das Wohl Weniger wird dem Wohl der Mehrheit untergeordnet?
Lieber Herr Kähn, vielen Dank für ihre Frage. Zu ihrem Anliegen habe ich mich wie folgt in der letzten Bezirksverordnetenversammlung geäußert. Ich bin klar gegen eine Bebauung.
"Wieder geht es hier um einen Innenhof und wieder ist es DIE LINKE, die sich an der Seite der Anwohner_innen für den Schutz der Flächen einsetzt.
Die Argumente für und gegen Innenhofbebauungen und Nachverdichtungen sind in dieser BVV ausgetauscht.
Als Linke bekennen wir uns zum Neubauprogramm des Berliner Senats. Berlin wächst, braucht neuen Wohnraum und gerade neue Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind dabei von überragender Bedeutung.
Allerdings gibt es mit uns kein Wachstum um jeden Preis – kein sinnloses Bauen, Bauen, Bauen ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Lebensqualität der Anwohner_innen, der Bestandsmieter_innen ist uns ebenso wichtig, wie die Neubauzahlen.
Der Hof in der Joachimsthaler-/Plauenerstraße hat große ökologische Bedeutung. Er fungiert als grüne Lunge im Kiez, bietet Tieren Rückzugsräume und ist wichtig für das Mikroklima.
Zudem hat der Hof auch eine wichtige soziale Funktion.
Die Mieter_innen pflegen hier seit Jahren aufopferungsvoll Mietergärten. Vor allem Kinder nutzen den Hof als Fußbaldfeld, nutzen die Tischtennisplatten und das Basketballkleinfeld. Er Hof ist ein wichtiger Ort des Austausches und des nachbarschaftlichen Miteinanders. Wie wichtig öffentlich zugängliche Frei- und Sportflächen für die Menschen in Berlin sind, hat gerade die Corona-Pandemie verdeutlicht.
In der näheren Umgebung, im Wohngebiet weiße Taube, aber auch in der Gehrenseestraße entstehen in den nächsten Jahren bereits tausende Wohnungen. Auch Alt-Hohenschönhausen leistet damit bereits heute seinen Beitrag zum Wohnungsneubau – die Bebauung des Innenhofs bedarf es dafür nicht.
Technisch wollen wir den Schutz des Innenhofs durch einen Bebauungsplan umsetzen. Dieser soll die bisherigen Nutzungen schützen und weiterentwickeln und schließlich eine Genehmigung von Wohnbauprojekten in den Höfen nach § 34 BauGB verhindern. Dies ist heute auch noch möglich. Die bestehenden Bauvorbescheide verlieren in diesem Monat ihre Gültigkeit, sofern sie nicht vom Stadtentwicklungsamt verlängert werden. Wir fordern das Stadtentwicklungsamt auf, anders als in der Atzpodien- und Gotlindestraße dem Beschluss der BVV Folge zu leisten und einer nochmaligen Verlängerung nicht zuzustimmen. Das dies ohne weiteres rechtlich möglich ist, haben wir in unserem Antrag mit Nachweisen aus Rechtsprechung und Literatur begründet und kann dort nachvollzogen werden.
Schließlich möchte ich alle demokratischen Lichtenberger Parteien einladen, mit uns gemeinsam für den Schutz des Innenhofs zu sorgen. Die SPD hatten wir bei solchen Vorhaben bisher leider nicht an unserer Seite und auch die CDU hat zuletzt gegen den Schutz der Höfe in der Atzpodien- und Gotlindestraße gestimmt. Für uns ist klar – jeder schützenwerte Hof, egal in welchem Wahlkreis, egal mit welchen Erfolgschancen für die eigene Partei hat verdient, dass diese BVV sich für ihn einsetzt."