Frage an Clara Deilmann von Siegmar G. bezüglich Energie
zur Ergänzung ihrer Energie-Antwort:
Sehr geehrte Frau Dellmann,
in ihrer Energie-Antwort bekennen sie ihre Ablehnung zur Kernenergie. Es ist zwar richtig, dass das Entsorgungsproblem radioaktivem Abfalls noch nicht gelöst ist. Dazu ist aber anzumerken, dass die Betreiber von A-Anlagen nicht die Möglichkeit hatten, in Ruhe nach Entsorgungsmöglichkeiten zu suchen, denn sobald ein AKW global gebaut werden sollte bzw. gebaut wurde, gab es Demonstrationen, die teilweise auch oft in Gewalt ausarteten. Ich erinnere dazu nur an die ´70-Jahre im baden-würtenbergischen Wyhl. Als Mitte der 80ger Jahre im bayrischen Wackersdorf ein Zwischenlager für atomare Abfälle gebaut werden sollte, gab es ebenfalls gewalttätige Ausschreitungen vor denen die bayrische Landesregierug damals kniff.
Ich möchte damit sagen, dass die Betreiber aus Angst vor Gewalt das Entsorgungsproblem ad acta legten. Ich glaube sehr wohl, dass dieses zu lösen wäre.
Außerdem was nütz es, wenn die die Bundesrepublik Deutschland tatsächlich kernengie-frei wäre und in einem osteuropäischen Staat, wo AKWs teilweise noch den Sicherheitsstand eines Tchernobyls-Reaktor haben, der Reaktor explodiert und Radioaktivität freigesetzt wird?
Wozu es führt, wenn keine Energie-Anlagen gebaut bzw. genehmigt werden haben wir vor rund 2-Jahren in den USA sehen können. Dort geschah 1979 auch ein beinah-GAU. Nur die amerikanischen Techniker in dem Kraftwerk THREE MILE ISLAND in Pennsylvanien bei Harrisburg konnten den Reaktor noch rechtzeitig kühlen und herunterfahren.
Fazit: Kernenergie darf nicht abgeschaltet werden sondern muss sicherer gebaut werden.
mfg
Siegmar Gocht
Sehr geehrter Herr Gocht,
von Entsorgung kann nicht gesprochen werden. Eine Lagerung des Atommülls findet schon statt. Dass Proteste die Forschung der AKW- Betreiber behindern, halte ich für einen mehr als gewagten Schluss.
Was es uns nützt, wenn in Deutschland das Risiko eines GAUs ausgeschlossen werden kann, muss ich, so glaube ich, auch Ihnen nicht erklären. Deutschland sollte hier eine Vorbildfunktion haben, sowie durch unsere Forschungen und Erfolge im Bereich erneuerbare Energien Alternativen aufzeigen.
Ich stimme Ihnen zu, dass eine Laufzeitverlängerung zu erheblichen Zusatzrisiken führt. Den Schluss daraus zu ziehen, wir brächten neue AKWs ist für mich nicht nachvollziehbar. Im Übrigen fordert das (bis jetzt) keine der im Bundestag vertretenen Parteien. Für wesentlich sinnvoller halte ich es, auf Energien zu setzen, die nicht endbare Rohstoffe nutzen, nachhaltig sind und zudem Beschäftigungsfördernd wirken (schon jetzt sind in der Branche Erneuerbarer Energien mehr Menschen in Arbeit als in der Atomkraft).
Mein Fazit: AKWs abschalten, auf erneuerbare Energien setzen!
Mit freundlichen Grüßen
Clara Deilmann