Frage an Claas Rohmeyer von Uli P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Ist es nach Ihrer Meinung für einen Politiker eher vorteilhaft oder eher nachteilig, eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen zu können?
Sehr geehrte Frau Pictorius,
Sie haben Ihre Frage ja in verschiedener Form mehreren Kandidaten der Bürgerschaftswahl geschickt; ich setze daher ein hohes Interesse Ihrerseits an unserer Arbeit voraus.
Als, wie Sie es nennen, Politiker, hat man ein Arbeitsverhältnis auf Zeit. Bremens Bürgerschaftsabgeordnete sind in der Regel keine "Berufspolitiker" (wie Sie in der Frage an die Kollegin Neumeyer formuliert haben), sondern neben ihrem Mandat berufstätig. Die Freie Hansestadt Bremen regelt dies in Artikel 97 der Landesverfassung https://bremen.beck.de/default.aspx?vpath=bibdata%2Fges%2FBrVerf%2Fcont%2FBrVerf%2EA97%2Ehtm .
Da niemand eine Garantie auf ein Mandat durch die Wählerin oder den Wähler für mehr als eine Legislaturperiode hat, wäre es zumindest grob fahrlässig, sich allein auf die finanzielle Absicherung durch ein Mandat auf Lebenszeit zu verlassen.
Für eine Vielzahl von Berufen gibt es vorgeschriebene Ausbildungs- oder Studiengänge und Abschlüsse, für eine Reihe anderer Berufe sind diese nicht erforderlich zur Berufsausübung. Von daher ist Ihre Frage nach der Vorteilhaftigkeit oder der Nachteiligkeit eine, die man nicht pauschal sondern nur im Einzelfall beantworten kann; entscheidend sollte beruflicher Erfolg auf dem jeweiligen Weg sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Claas Rohmeyer