Hallo Herr Osterloh, wie stehen Sie zu dem neuen Infektionsschutzgesetz, das ab 1. Oktober inkraft treten soll?
Halten Sie die einrichtungsbezogene Impfpflicht noch für vertretbar?
Sehr geehrte Frau K.,
Grundsätzlich sollten wir uns bewusst sein, dass der anstehende Winter wahrscheinlich erneut eine Corona-Welle mit sich bringen wird, auf die wir uns als Gesellschaft vorbereiten müssen. Da ohne neues Gesetz die bisherigen Regelungen schlicht auslaufen würden, ist es unabdingbar, dass ein solches nun beschlossen wurde. In seiner Intention halte ich dass neue Infektionsschutzgesetz für richtig, da es verhältnismäßig wenig in das Leben der Menschen eingreift und nur im Ernstfall Spielraum für "härtere" Maßnahmen lässt.
Jedoch wünsche ich mir insbesondere für die Schulen und Plegeheime Lösungsansätze, bei denen auf Masken für die Schüler und für Pfelgebedürftige möglichst verzichtet werden kann. Luftfilter, Abstandskonzepte etc. können hier unterstützen.
Zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht: Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung des Virus, des Personalmangers in den betroffenen Branchen und dem bei der aktuellen Variante geringeren Risiko für schwere Verläufe halte ich die Verpflichtung zur Impfung für nicht mehr zielführend. Jedoch müssen weiterhin niedrigschwellige Angebote bestehen bleiben und ein Bewusstsein für den Nutzen der Impfung geschaffen werden (den ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann).
Mit freundlichen Grüßen
Claas Osterloh
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