Frage an Christopher Paun von Anne W. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Frau Wedekind,

bitte entschuldigen Sie, dass ich so spät auf Ihre Fragen antworte. Ich kandidiere zum ersten mal für den Bundestag und im Unterschied zu meinen Mitbewerbern habe ich kein großes Büro mit vielen Mitarbeitern, die einem so einiges abnehmen. Ich arbeite mit einem Wahlkampfteam aus vielen freiwilligen Helfern, die das alle nebenher machen. Da bleiben auch sehr viele organisatorische Dinge an mir hängen und ich komme nicht dazu solche Fragen zu beantworten.

Es ist Schade, dass Sie noch kein Plakat von mir gesehen haben. Wenn Sie mir per e-mail (mail@paun.de) schreiben, wo noch keine Plakate von uns hängen, dann sehe ich zu ob wir da noch nachplakatieren können.

Jetzt antworte ich aber auf aber auf Ihre Fragen direkt im Text:

>Ich wollt Folgendes von Ihnen wissen:
>1. Wird mit Ihnen meine Miete (inklusive Wasser und Strom) teurer?

Die Politik hat offen gestanden wenig Einfluss auf die Höhe der Kalt-Miete – das hängt mehr von Ihrem Vermieter als von Ihrem Bundestagskandidaten ab – doch die Politik setzt erhebliche Rahmenbedingungen für die Nebenkosten.

Ob der Strom teurer oder billiger wird, hängt davon ab, ob es uns gelingt, wieder mehr Wettbewerb im Strommarkt herzustellen. Die FDP tritt für eine strenge Anti-Kartell und Anti-Monopolpolitik ein. Ein erhöhter Wettbewerb im Energiemarkt wird zu niedrigeren Preisen führen, ebenso wie sich das auf dem Telefonmarkt gezeigt hat.

>2. Wird mit Ihnen der Tabak wieder billiger?

Das ist die einzige Ihrer Fragen, auf die ich Ihnen klar sagen muss, dass ich hier nicht für niedrigere Preise durch niedrigere Tabaksteuern eintrete. Allerdings ist die FDP gegen eine Mehrwertsteuererhöhung – und das betrifft viel mehr Sachen die Sie einkaufen, als nur Zigaretten.

>3. Werden meine Arztbesuche und Medikamente teurer?

Ebenso wie beim Telekommunikationsmarkt und beim Strommarkt fordert die FDP auch bei Krankenkassen mehr Wettbewerb. Mehr Wettbewerb statt bürokratischer Kassen unter Staatswirtschaft führt zu Kostensenkung. Die heutigen gesetzlichen Krankenkassen haben riesige, teure Verwaltungs- und Bürokratieapparate. Private Krankenversicherungen dagegen arbeiten effizient und leistungsorientiert. Geringverdiener bekommen oder Empfänger von Sozialleitungen bekommen dann einen Zuschuss vom Staat, damit sie die private Krankenversicherung bezahlen können. Das kostet unterm Strich trotzdem weniger Geld und der einzelne bekommt mehr Leistungen.

>4. Bleiben die Preise für S-und-U-Bahn so wie sie sind?

Die Preise der S- und U-Bahn haben mit den Zuständigkeiten des Bundes(-tages) nichts zu tun. Da könnte ich also direkt nichts machen, auch wenn ich gewählt werde. Aber auf kommunaler Ebene steht die FDP auch beim Öffentlichen Personennahverkehr für Wettbewerb. Das bedeutet langfristig niedrigere Preise und verbesserte Angebote für den Fahrgast. Das bedeutet, dass Sie weiterhin nur ein Ticket kaufen. Das Land Berlin kann die Aufträge für die einzelnen Strecken dann aber an verschiedene Wettbewerber vergeben, und nicht nur an BVG und S-Bahn. Das führt zu niedrigeren Kosten und damit
auch zu niedrigeren Preisen für den Kunden.

>5. Kann ich mit Ihnen an meine Rente denken, vielleicht sogar was dafür tun?

Ja: Wir müssen uns selbst um unsere Rente kümmern, wenn wir einen gewissen Lebensstandard im Alter halten wollen. Das Problem der Rente hat demografische und wirtschaftliche Ursachen. Zum einen werden viele immer älter, zum anderen bekommen wir immer weniger Kinder. Hinzu kommt die hohe Arbeitslosigkeit, durch die noch weniger Leute in die Rentenkasse einzahlen. Die Kasse steht kurz vor dem Kollaps.
Die FDP will, dass die Umlagefinanzierung abgeschafft wird und die Sozialsysteme auf Kapitaldeckung umgestellt werden. In der privaten Versicherungsbranche klappt das hervorragend. Durch Steuersenkungen und Senkung der Lohnnebenkosten haben die Leute das Geld in der Hand, mit dem sie sich nach ihren eigenen Bedürfnissen versichern können. Für soziale Härtefälle wird es in allen Bereichen eine Grundversorgung geben.

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen zufriedenstellend beantworten.

Mit internetten Grüßen

Christopher Paun