Portrait von Christopher Paun
Christopher Paun
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christopher Paun zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von R. B. •

Frage an Christopher Paun von R. B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Paun,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage.

Gut ist es, die Zuverdienstmöglichkeiten für Empfänger des ALGII zu erhöhen. Aber auch die jetzige Regierung will da nachberssern, soweit ich weiß. Auch die Abschaffung der 1 Euro Jobs ist notwendig, sie helfen niemandem ausser den diese Jobs anbietenden Organisationen.

Natürlich ist es schön, gut und wichtig, dass es überhaupt eine soziale Grundsicherung in unserem Land gibt.
Dennoch: Die Höhe des Bürgergeldes von 600 Euro befähigt definitiv nicht zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wenn sie in einer Großstadt als Single leben, haben sie Mietkosten die mindestens zwischen 350 und 400 Euro liegen. Wie soll man mit den verblebenden 200 Euro zurecht kommen? Bewerbungen kosten Geld, ein Kinobesuch 8 Euro etc. etc. Telefonkosten von 20 - 30 Euro, Essen und Kleidung benötigt man ebenfalls, Kleidung zumindest ab und zu.
Es gibt in Deutschland zu wenig Arbeitsplätze, nicht nur für gering qualifizierte. Selbst wenn man arbeiten will, ist es sehr schwieirg einen Arbeitsplatz zu finden. Aller Druck den man auf die Arbeitssuchenden ausübt ändert an dieser Situation nichts. Es unterstellt zudem, dass eine große Anzahl Arbeitssuchender sich auf dem Sozialstaat ausruht. Das kann doch nicht ihre Meinung sein?
Mit freundlichen Grüßen

R.Brandt

Portrait von Christopher Paun
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Brandt,

bitte entschuldigen Sie, dass Sie so lange auf meine erneute Antwort warten mussten.

Sie haben mich völlig richtig verstanden. Ich will nicht sagen, dass eine große Anzahl Arbeitssuchender sich auf dem Sozialstaat ausruht. Es mag da sicher Einzelne geben, aber bei den meisten gehe ich davon aus, dass sie nicht nur wegen des Geldes arbeiten, sondern auch weil sie etwas tun wollen. Weil sie gebraucht werden wollen und weil es auch das Selbstbild verändert, wenn man einer Arbeit nachgeht und aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt verdient, als wenn man dazu Sozialleistungen benötigt.

Ich kann es aber niemandem verdenken, wenn er sich auf dem Arbeitsmarkt entsprechend der Rahmenbedingungen verhält, die von staatlicher Seite festgelegt werden. Wer bei gleichem verfügbarem Einkommen die Wahl zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit hat, kann sich durchaus aus nachvollziehbaren Gründen für die Nicht-Arbeit entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass die Zuverdienstregelungen so gestaltet sind, dass man mit jeder zusätzlichen Stunde Arbeit auch zusätzlich Geld in der Tasche hat. Gleichzeitig müssen durch einen Kombilohn (Bürgergeldanteil + Arbeitslohn) neue Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich geschaffen werden. Diese beiden Funktionen erfüllt das Bürgergeld, dass zudem mit knapp 700 € für einen Alleinstehenden oder z.B. 1900 € für ein Paar mit drei Kindern eine solide Grundsicherung bietet.

Da Sie sich sehr für das Bürgergeld interessieren, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, sie zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema einzuladen:

Am 25. 08. 2005 19:00 Uhr:
Podiumsdiskussion zum Thema "Bürgergeld statt Hartz IV"
im Café LOGE,
Knorrpromenade 2, 10245 Berlin-Friedrichshain
http://www.paun.de/pd-buergergeld.pdf

Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.

Mit internetten Grüßen

Christopher Paun