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Frage von Peter H. •

Frage an Christoph Waitz von Peter H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Waitz,

ja, ich bin Wissenschaftlicher Leiter der (übrigens parteiunabhängigen) GEDÄCHTNISSTÄTTE für 12 Millionen zivile deutsche Kriegstote. Ich hatte Ihnen dies am 27. Mai auch in einem Brief geschrieben, den Sie ebenso unbeantwortet ließen wie meine Fragen auf dieser Seite. Da wir beide zu der Gattung Mensch gehören, die manchmal schwer von Begriff zu sein
scheint, hier nochmals meine Fragen:

1. Warum setzen Sie sich nicht gegen Gewalt und Verleumdung ein? [Sonst hätten Sie dies ja verurteilen können - bei einer Demo oder Ihrer 1. "Antwort" hier] Es mag politisch unkorrekt sein, sich vor Menschen zu stellen, die an Leib und Leben bedroht sind wie vor 75 Jahren (durch Boykott, Ausgrenzung, Diffamierung, Überfälle, Brandanschläge, versuchten Mord - Anzeigen alle aktenkundig auf dem Polizeirevier Borna!). Aber es wäre charakterlich und moralisch hoch anzuerkennen!

2. Wenn Sie die Führung des Vereines Gedächtnisstätte der "extremen Rechten" zuordnen und glaubwürdig sein wollen, ordnen Sie denn dann auch Ihre eigene Partei dort ein, zu der in verantwortlichen Stellen schließlich Personen gehörten, die - im Unterschied zu der Führung des o.g. Vereines - der Kriegsverbrechen beschuldigt wurden [bspw. SS-Gruppenführer Heinz-Friedrich Reinefarth oder Major Erich Mende]?

3. Sie alleine fabulieren von einer "deutschen Rasse". Woher haben Sie dieses interessante Konstrukt?

4. Stellen Sie tatsächlich den Verein Gedächtnisstätte in eine
"rechtsextreme" Ecke und positionieren Sie sich damit also folglich gegen den Verfassungsschutz und den Innenminister von Sachsen, welche ausdrücklich bescheinigten, daß dies eben NICHT der Fall ist [Antwort des Sächsischen Innenministers vom 20.3.2007 an den Präsidenten des Sächsischen Landtages sowie Antwort des Landesamtes für Verfassungsschutz vom 14.7.2008 auf die Anfrage WD des Deutschen Bundestages vom 9.7.2008]?

Bitte geben Sie mir nun eine Antwort
und versündigen Sie sich nicht an Wahrheit und Charakter!

Peter Hild

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Hild,

ich habe mir meine Antwort vom 16. Juni 2008 auf ihr erstes Schreiben noch einmal durchgelesen. Das war deutlich und klar. Ich habe dem nichts hinzuzufügen oder klar zu stellen.

Im übrigen gab es auch in meiner Familie Opfer des 2. Weltkrieges. Nicht nur aus diesem Grund werbe ich für die Arbeit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge und bin bei der Kriegsgräberfürsorge Mitglied. Auch 63 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schafft die Kriegsgräberfürsorge würdige Gräber und Gedenkstätten für die getöteten Soldaten aller kriegsbeteiligten Nationen. Eine Arbeit, die in der Öffentlichkeit sicher nicht genug gewürdigt wird.

Was mir missfällt ist die politische Instrumentalisierung der Kriegstoten im Rahmen ihrer Gedenkstätte in Borna. Als politisch denkender Mensch und ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Hohmann ist ihnen doch bewusst vor welchen Karren sie sich spannen lassen. Oder?

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Waitz