Frage an Christoph Waitz von Michael P. bezüglich Innere Sicherheit
Schönen guten Tag Herr Waitz.
Betreff des Verbotes von Paintball.
Meiner Meinung nach fängt man an der falschen Stelle an zu verurteilen, ja es ist ein kriegsähnlichen Spiel, aber im Vordergrund steht doch eher Teamplay. Genau genommen müsste dann auch Schützenvereine inkl. Jagd verboten werden, da genau dort dieses weniger stark ausgeprägt ist, zum Beispiel Jagd, wo gezieltes Töten von Lebewesen angestrebt wird. Auch bei Schutzenvereinen, wo man ja direkt mit scharfen Waffen händelt, im Gegensatz bei Paintball, wo die Gruppenarbeit und Anpassung gefördert wird, mit "Waffen" die maximal blaue Flecken hinterlassen.
Zweitens würde eine komplete Freizeitbranche kaputt gehen, welche dem Staat eigentlich Steuergelder einbringen, im Gegensatz dazu die Automobilbranche wo eine künstliche "Konjunkturblase" aufgepumpt wird, welche zerplatzt bei der Einstellung der Abwrackprämie, die ohnehin nur die Leute nutzen können die über das nötige Kleingeld verfügen, bei den vielen die dies nicht haben werden mal wieder bestrafft, so fahr ich weiterhin mein 16 Jahre altes Auto.
Achja Auto, dies ist auch ein Thema, voll von Aggressionen, angetrieben, nicht nur von jugendlichen Rasern.
Weiterhin finde ich auch, dass das eigentliche Problem, mit den Schulamokläufern, eigentlich weniger bei Kriegsspielen und co liegt, zumindestens nicht ausschlieslich, ich denke wohl eher unter 10 %, meistens ist es eher das soziale Umfeld, welches die Schüler treibt. Wie die falsche Wahl der Eltern und der damit verbundene Leistungsdruck, der Eltern "Du musst", als schwacher Mensch hat man da kaum Ausswege, außer von staatlicher Seite mit Notenregulierung oder individualer Förderrung, in allen Schultypen, desweiteren kommt Mobing dazu, als schwacher Mensch ist dies zermürbend und produziert gebrochene Menschen, siehe Büchners "Woyzeck", denn dieses Thema ist auch heute noch brisant und aktuell.
Also warum wird diese Sportart verboten & die anderen Hintergrundfaktoren nicht mal hinterleuchtet.
mfg MPietsch
Sehr geehter Herr Pietsch,
die Planung der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD zum Verbot von Kampfspielen wie Paintball hat die FDP von Anfang an abgelehnt. Wir würden es begrüßen, wenn die große Koalition nach langer Debatte tatsächlich darauf verzichtet.
Schon jetzt ist das Spiel in der Öffentlichkeit untersagt und die ´Markierer´ können nur von Volljährigen erworben werden. Ein ursächlicher Zusammenhang derartiger Spiele mit dem Anlass des Verbots, nämlich Amokläufen wie jüngst etwa dem von Winnenden, ist bisher nicht nachgewiesen worden.
Die Verbotsabsicht der Koalition ist wieder einmal ein Paradebeispiel für wirkungslose Symbolpolitik, wie sie bei CDU/CSU und SPD leider an der Tagesordnung steht. Statt die eigentlichen Ursachen von Gewaltkriminalität anzugehen, werden Nebenschauplätze eröffnet, die vom Versagen der Koalition bei der Bekämpfung der eigentlichen Probleme ablenken sollen.
Statt solcher Ablenkungsmanöver muss Gewalt- und Kriminalprävention einen höheren Stellenwert bekommen. Es muss früher und sensibler wahrgenommen werden, wenn Kinder, Schüler oder Freunde sich absondern oder Probleme mit sich tragen. Das Entgegenwirken von Vereinzelungs- und Isolationstendenzen bei insbesondere jungen Menschen ist eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung, auch und gerade vor Ort.
Wer ernsthaft glaubt, dass Spiele wie Paintball ursächlich für Gewalttätigkeit und Aggressivität sind, der müsste auch olympische Sportarten wie Fechten und Boxen, aber auch Völkerball verbieten.
Wir hoffen, dass die Bundestagswahl am 27. September dazu führt, dass die FDP in einer Regierungskoalition die fehlgeleitete Verbotspolitik der Regierung verhindern und sachorientierte Positionen durchsetzen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Waitz