Frage an Christoph Waitz von Martin G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Waitz,
in Bezug auf Ihre Kritik an der geplanten 30 minutigen täglichen Übertragung der Tour de France 2009 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von heute, 6.5.09, möchte ich Sie Folgendes fragen: Wie stehen Sie zu den Übertragungen von den sehr vielen anderen Sportarten, in denen keine mit dem Radsport vergleichbare Intensität an Dopingkontrollen durchgeführt wird?
Mit freundlichen Grüßen
M. Grunenwald
Sehr geehrter Herr Grunenwald,
auch wenn die Tour de France dieses Jahr wieder einige Monate zurückliegt, möchte ich Ihnen dennoch kurz auf Ihre Frage antworten.
Jede Sportart muss sich gleichermaßen den geltenden Doping-Regeln unterwerfen. Sollte eine Sportart mit gleicher Intensität des Dopings in Erscheinung treten, müssen die Rundfunkanstalten meines Erachtens auch hier die gleichen Konsequenzen ziehen. Natürlich gibt es in jeder Sportart Dopingfälle. Ich kann die Sportfunktionäre nur auffordern, ein vergleichbar strenges Dopingreglement in allem Leistungssportarten einzuführen. Alles andere wäre ungerecht, da gebe ich Ihnen Recht. Die Anhäufung und die generalstabsmäßig anmutende Durchführung des Dopings im populären Radsport müssen uns aber zu denken geben. Sportler haben immer eine Vorbildfunktion, gerade für junge Menschen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten müssen deutlich machen, dass es sich bei dem Doping im Radsport nicht um Bagatellen handelt. ARD und ZDF bemühen sich derzeit, ein gesundes Verhältnis zur Tour de France zu entwickeln. Diese Entwicklung begrüße ich ausdrücklich. Trotzdem finde ich es richtig und wichtig, wenn man ab und zu hinterfragt, was ARD und ZDF eigentlich mit den Gebührenmilliarden senden und wen sie damit auch direkt und mittelbar finanziell unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Waitz