Warum hat Geographie einen so niedrigen Stellenwert an hessischen Schulen?
Sehr geehrter Herr Degen, als Quereinsteiger mit berufsbegleitender Lehrerausbildung habe ich es aufgrund des fehlendes Bedarfs am Fach Geographie meine „Karriere“ als Lehrperson in Hessen aufgegeben. Dabei beschäftigt sich dieses Fach als Einziges! mit Klima und Umwelt, hat somit ein Alleinstellungsmerkmal im gesamten Fächerkanon. Hinzu kommt, dass je nach Thema Geographie sowohl dem Fachbereich II (gesellschaftlich) als auch III (naturwissenschaftlich) zuzuordnen ist. Interdisziplinär. Zugleich frage ich mich, weshalb Religion/Ethik in einem säkularen Staat und nach den Missbrauchsfällen – insbesondere der kath. Kirche – einen solch hohen Stellenwert hat. Religion ist Privatsache, oder? In anderen Ländern ist dieses Fach ab der Sek I sogar abwählbar. Für die Beantwortung meiner Frage danke ich Ihnen im Voraus sehr.
Freundliche Grüsse
P. H.
Sehr geehrter Herr H.,
für die SPD hat Geographie einen hohen Stellwert. Wir haben in den vergangenen Jahren dafür geworben, dass insbesondere auch die gesellschaftspolitischen Aspekte des Fachs anerkannt werden. Ihre Einschätzung zur Bedeutung des Fachs zu Klima- und Umweltfragen teile ich. Wir befürworten, dass bei der nun anstehenden Verpflichtung Politik und Wirtschaft bis zum Abitur zu belegen, diese Belegpflicht auch durch Geographie erfolgen kann. Ich hoffe, dass damit eine Aufwertung des Fachs verbunden ist.
Sie finden hierzu zwei parlamentarische Anfragen von mir,
sowie
06812.pdf (hessen.de) (mit insbesondere Fragen 4 und 5).
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Degen