Frage an Christoph de Vries von Barbara U. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr de Vries
Sie fordern von Herrn Schreiber, er möge zurücktreten. Das ist für mich unverständlich; denn die bezirklichen Mittel wurden von der CDU/GAL Koalition gekürzt.
Warum sind Ihre Rücktrittsforderungen nicht zu damaliger Zeit publiziert worden, als Todesfälle der Kinder Lara-Mia (9 Monate) und Michelle (2) zu beklagen waren, als Ihre CDU und die GAL an der Macht waren? Warum ist man damals der Sache nicht nachgegangen? In allen drei Todesfällen war jeweils die Jugendamtsleiterin involviert, bzw. hat den Tod durch Nichthandeln in Kauf genommen.
Ihr damaliger Sozialsenator handelte nicht, zumindest ist mir darüber nichts bekannt! Ich meine damit nicht pressewirksame Polittrauer, sondern Aufklärung darüber, wie das geschehen konnte und wie man das künftig vermeiden könne.
Wäre es nicht sinnvoller und hilfreicher, sie würden sich mit Ihren Kollegen in der Bundesregierung in Verbindung setzen und diese auffordern, sie mögen Kriterien entwickeln, wie künftig Plfegestellen betreut und kontrolliert werden und welche Standards als Minimalforderung zu erfüllen sind?
Sehr geehrte Frau Uduwerella,
danke für Ihre Anfrage.
Chantal ist das dritte Kind in Mitte unter Schreibers Führung, das trotz ständiger Begleitung des Jugendamtes zu Tode gekommen ist. Dazu gab es Killerspiele und gewaltverherrlichenden Rapp in Jugendeinrichtungen. Das Verhaltensmuster von Schreiber und der Mitte-Kahrs-SPD war immer dasselbe. Bloß nichts aufklären, bloß nichts auf Schreiber kommen lassen und keinerlei personelle Veränderungen. Die CDU-Fraktion Mitte hatte schon nach Lara-Mia die Ablösung der Jugendamtsleitung gefordert. Herr Schreiber hat aber damals nicht ein Wort der Kritik zu Frau Wolters über die Lippen gebracht und uneingeschränkt an ihr festgehalten. Diese Wagenburg-Mentalität hält bis heute an und löst in der ganzen Stadt nur noch Kopfschütteln aus.
Ich kenne das alles allzu gut nach 10 Jahren Zugehörigkeit zur Bezirksversammlung Mitte. Seine Jugendamtsleiterin hätte lange nicht mehr im Amt sein dürfen und die Personalführung ist ureigenste Aufgabe eines Bezirksamtsleiters.
Seine Ausführungen nach Bekanntwerden, "dem Kind ging es bis zuletzt gut" und das im Zustand völliger Ahnungslosigkeit belegen, dass es ihm erneut nur darum ging, sich und seine Mitarbeiter in Unschuld zu wiegen.
Ich muss Sie hinsichtlich des Personals korrigieren. Die Schwarz-Grüne Koalition hat die Stellenzahl im ASD massiv aufgestockt. Das hat in Wilhelmsburg fast zu einer Verdopplung des Personals beim ASD geführt. Von einer Kürzung kann also beim besten Willen keine Rede sein und dies hat auch Herr Schreiber ausdrücklich bestätigt.
Besten Gruß
Christoph de Vries