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Frage von Janin Bredehöft: Anja Riese: Ulrike P. •

Frage an Christoph Ahlhaus von Janin Bredehöft: Anja Riese: Ulrike P. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Ahlhaus,

wir nutzen die Gelegenheit Sie über Abgeordnetenwatch zu kontaktieren, um vielleicht doch noch eine sachliche, inhaltliche Stellungnahme von Ihnen zum Thema "Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm" zu erhalten.

Wie Sie sich sicher erinnern, haben wir nach einigen ergebnislosen schriftlichen und fernmündlichen Versuchen, einen Termin mit Ihnen zu vereinbaren, am Morgen des 9. Septembers 2005 den direkten Weg ins Ludwig-Erhard-Haus 74 gesucht, um Ihnen die Publikation mit dem Titel "Tamm-Tamm, eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum" zu übergeben und möglicherweise mit Ihnen einen Termin zu vereinbaren.

Nach Ihrer Reaktion auf unseren unangemeldeten Besuch möchten wir nicht noch einmal versuchen ein persönliches Gespräch mit Ihnen zu führen. Zu Ihrer Erinnerung: Ohne Erwiderung unserer Begrüßungsgesten haben Sie uns beschämend und lautstark des Hauses verwiesen, uns Terrorisierung vorgeworfen, die Polizei angedroht und Hausverbot erteilt. Ihr Ton und ihre Lautstärke waren uns mehr als fremd, unangenehm und mit unseren demokratischen Wertvorstellungen unvereinbar. Diese Form der Kommunikation hätten wir von ihnen als gewählten Vertreter der Hamburger Bürgerinnen nicht erwartet und überfordert unsere soziale Kompetenz.

Im Rahmen der Aktion "Künstler informieren Politiker" hatten wir als Ihre Patinnen die Aufgabe übernommen, Sie persönlich über die Hintergründe zum geplanten Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm zu informieren. Aus diesem Grund haben wir Ihnen nach diesem unsäglichen Erlebnis die Informationsbroschüre "Tamm-Tamm- Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm Museum" dann in den Briefkasten gesteckt. Wir hoffen, dass Sie diese erhalten haben.

Warum wird eine weder inventarisierte noch fachlich bewertete Privatsammlung ohne ausreichende Konzeption öffentlich gefördert? Dem Privatmuseum wird der Kaispeichers B pachtfrei überlassen, 30 Millionen Euro Zuschuss für dessen Umbau gewährt, ohne jegliche Bedingung. Es wird nicht einmal gefordert, den Teil der Sammlung, der Krieg und Faschismus in unkommentierter Weise verharmlost und erhöht darstellt, in eine Konzeption einzubinden. Eine Konzeption könnte verhindern, dass das Museum zum Anziehungspunkt rechtsextremer Kräfte werden könnte. Des Weiteren sollte es das Ziel der weltoffenen Stadt Hamburg sein, demokratische Werte zu vermitteln und sie nicht durch einen verantwortungslosen Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus zu unterlaufen. Es ist problematisch, dass sich Herr Tamm, in seiner Funktion als Stiftungsvorstand die alleinige Macht sichert über die inhaltliche Gestaltung des Museums und deren Ausstellungen zu entscheiden. Auch in einem sog. Public-Private-Partnership, wie die Kooperation zwischen Stadt und P. Tamm genannt wird, können die Bürgerinnen und Bürger auf das „Private“ Einfluss nehmen, es muss allerdings auch politisch gewollt sein!

Haben Sie als innenpolitischer Sprecher keine Bedenken, dass ein solches Museum, insbesondere bei Jugendlichen, rechtsextreme Einstellungen und Gewaltbereitschaft fördern könnte?

In einigen überregionalen Zeitungen wird sehr kritisch auf das zukünftige Museum aufmerksam gemacht, so möchten wir einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung empfehlen: Süddeutsche Zeitung, 17.09.2005, Hymnen auf die Kriegsmarine? Von TILL BRIEGLEB.

Kinder und Jugendliche sollten die private "wissenschaftliche" Sammlung Peter Tamm an der Elbchaussee jedenfalls nicht besuchen, da sie in glorifizierender Weise Symbole des Nationalsozialismus zeigt. Ob das im zukünftigen Museum besser sein wird, ist anscheinend der öffentlichen Willensbildung überlassen, zu der auch wir Beitragen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Riese
Janin Bredehöft
Ulrike Peil

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Antwort von
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Sehr geehrte Damen,

Zwischenzeitlich dürfte Ihnen ein Schreiben zugegangen sein, welches sich ausführlich mit Ihren Bedenken auseinandersetzt und diese zerstreut. Was zu sagen ist, ist damit gesagt. Ich darf nochmals betonen, dass wie überall üblich auch in unserer Fraktion eine Arbeitsteilung besteht und ich mit diesem Thema nicht befasst bin. Dies müssen Sie nicht gutheißen aber bitte endlich respektieren.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Ahlhaus MdHB