Frage an Christoph Ahlhaus von Renate E. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Ahlhaus,
in Wilhelmshaven wird fleißig gebaut, nämlich ein Hafen.
Wie stellen Sie sich den Hamburger Hafen ohne die großen Containerschiffe vor? Gibt es neue Konzepte? Ist eine Elbvertiefung überhaupt noch erforderlich? Oder sind Sie optimistisch, dass auch nach Fertigstellung des Hafens in Wilhelmshaven weiterhin die großen Containerschiffe Hamburg ansteueuern werden?
Mit freundlichen Grüßen
Rente Erb
Sehr geehrte Frau Erb,
vielen Dank für Ihre Frage vom 16. Februar 2011, die Sie über abgeordnetenwatch.de gestellt haben.
Bei der Elbvertiefung handelt es sich um ein Projekt von absolut nationaler Bedeutung, welches nicht nur im Interesse von Hamburg, sondern auch im Interesse des Bundes und der beteiligten Nachbarländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegt.
Unsere Stadt ist der Wirtschafts- und Arbeitsplatzmotor im Norden Deutschlands. Der Hafen ist dabei Hamburgs Herzstück, der Motor der Hamburger Wirtschaft. Seine Wettbewerbsfähigkeit ist zu stärken und seine Infrastruktur angemessen auszubauen. Viel vom wirtschaftlichen Erfolg hängt davon ab, dass es im Hafen funktioniert. Daher ist die Elbvertiefung bei mir „Chef“-Sache und hat oberste Priorität.
Es ist daher wichtig, dass der Hamburger Hafen für die nächste Generation von Container-schiffen gerüstet ist. Um unseren Hafen wettbewerbssicher zu halten, werden wir die Fahrrinne der Unter- und Außenelbe an die wachsenden Schiffsgrößen anpassen. Die CDU und ich persönlich setzen uns dafür ein, das laufende Planfeststellungsverfahren zügig abzuschließen und danach unverzüglich mit den Anpassungsarbeiten an der Fahrrinne zu beginnen. Ich gehe von einem Baubeginn Ende 2011 aus.
Die Elbvertiefung ist aber nur ein – wenn auch sehr wichtiger Baustein – für die Weiterentwicklung des Hafens. Ein neuer Hafenentwicklungsplan befindet sich hierzu derzeit in der Abstimmung mit den Verbänden. Und das Wachstum ist bereits in den Hafen zurückgekehrt; die Umschlagszahlen steigen kontinuierlich, ebenso die Charter- und Frachtraten; die Linien- und Feederdienste kommen nach Hamburg zurück. Das zeigt, wir haben in der Krise richtig reagiert und mit dem Anreiztarif für Transshipmentverkehre sowie den stabilen Lotsenkosten im Hafen die richtigen Maßnahmen ergriffen.
Sie sehen also, dass der Hamburger Hafen für die Reedereien nicht nur bei einer Elbvertiefung – die mit mir als Erstem Bürgermeister auf jeden Fall kommt – interessant ist, sondern Hamburg noch weitere Anreize in Konkurrenz zu anderen Häfen bietet. Hier möchte ich insbesondere die gute Hinterland-Anbindung Hamburgs mit Schiene und Straße anführen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ahlhaus