Frage an Christoph Ahlhaus von Martin F. bezüglich Wirtschaft
sehr geehrter herr ahlhaus,
wie ich mitbekommen habe gibt es bereits eine einrichtung die sich um existenzgründer kümmert in eimsbüttel.
was können die vielen freiberufler in hamburg von ihrer partei erwarten?
welche art der wirtschaftlichen, vielleicht auch sozialen unterstützung kann es für diese einzelkämpfer geben?
wir versichern uns selber, wir kümmern uns stetig um aufträge, und bereiten keinem arbeitgeber probleme da wir nur temporär für projekte angefragt werden.
gibt es da vielleicht ideen wie man diesen menschen,die einen erheblichen teil der arbeitenden bevölkerung ausmacht, zum beispiel in schweren zeiten unterstützung gibt die speziell auf diese grupee zugeschnitten ist?
und eine weitere frage zum denkmalschutz/gängeviertel: welche schlüsse zieht ihre partei aus den vorkommnissen diese altehrwürdigen gebietes,welche konsequenzen können wir von ihnen bezüglich der "verschacherung" solcher gebäude seitens des senats in zukunft erwarten?
mit freundlichem gruss,
martin flieger
Sehr geehrter Herr Flieger,
vielen Dank für Ihre Frage vom 25. Januar 2011, die Sie über abgeordnetenwatch.de gestellt haben.
Hamburg ist eine Hochburg für Existenzgründer in Deutschland. Und Hamburg ist ein attraktiver Standort für Unternehmen, die sich an Alster und Elbe ansiedeln wollen. Hamburg tut viel, damit der Start in die Selbstständigkeit ein Erfolg wird.
Wie Sie richtig feststellen, stellt die Förderung von Existenzgründern und Jungunternehmern ein wichtiges Thema meiner Wirtschaftspolitik für Hamburg dar. Die Stadt hat in den letzten Jahren vieles getan, um potentielle Gründer beim Start ins Unternehmertum zu unterstützen. So wird beispielsweise im Bezirk Eimsbüttel durch das Fachamt für Wirtschaftsförderung seit 2010 eine kostenfreie Beratung für Existenzgründer angeboten. Die Wirtschaftsförderung ist zu verstehen als Mittler zwischen den Betrieben und der Verwaltung und hilft schwerpunktmäßig bei Baugenehmigungsverfahren, der Suche nach geeigneten Gewerbegrundstücken sowie bei Finanzierungs- und Existenzgründungsfragen.
Selbstständigkeit als Berufsperspektive gilt vielen in dieser Stadt als erstrebenswerte Alternative zur abhängigen Beschäftigung. Das belegt die seit Jahren steigende Zahl der Gewerbeanmeldungen in der Hansestadt. Geknüpft ist ein dichtes Gründungsnetzwerk zwischen Behörden, Kammern, Verbänden, Beratungseinrichtungen und Gründerinnen und Gründern. Vor allem eine Vielzahl von Informations- und Beratungsangeboten erleichtert die Unternehmungsgründung in der Hansestadt. Eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten in Hamburg und damit auch im Bezirk Eimsbüttel gibt das Mittelstandsförderinstitut MFI, das über Beratungs- und Förderangebote bei Existenzgründung, Unternehmenswachstum und für Technologie & Innovationen auf der Internetseite http://www.mfi-hamburg.de informiert.
Beispielhaft für die Unterstützung der Stadt Hamburg für diese spezielle Gruppe möchte ich nachfolgend aufführen:
• Die Hamburger Existenzgründungsinitiative (H.E.I.). Ziele der H.E.I. sind die Motivation zum Schritt in die Selbständigkeit, die Weiterbildung von Gründungswilligen und Qualitätssicherung in den jungen Unternehmen, die Vernetzung wichtiger Fördereinrichtungen in Hamburg und der Informations- und Erfahrungsaustausch (http://www.hei-hamburg.de).
• Die Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH bietet Hamburger Unternehmen zur finanziellen Förderung Bürgschaften an. Sie übernimmt Ausfallbürgschaften für Bankkredite, wenn bei betriebswirtschaftlich tragbaren Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen und bei Existenzgründungen in Hamburg die banküblichen Sicherheiten nicht ausreichen oder fehlen. Einzelheiten hierzu finden Sie unter http://www.bg-hamburg.de .
• Die BTG Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH unterstützt Hamburger Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründer mit Beteiligungskapital. Näheres sehen Sie auf der Seite http://www.btg-hamburg.de .
• Das Programm für Existenzgründung und Mittelstand (EuMi’11) richtet sich an Hamburger Existenzgründer sowie kleine und mittlere gewerbliche Unternehmen in Hamburg, die im Rahmen der Existenzgründung/-sicherung, der wesentlichen Erweiterung oder der notwendigen Verlagerung innerhalb Hamburgs kreditfinanzierte Investitionen tätigen wollen. Weitere Einzelheiten sind unter http://www.hamburg.de/existenzgruender-beratung/1870638/existenzgruender-beratung.html abrufbar.
Sie sehen, dass Hamburg in diesem Bereich Dank der CDU-Politik in den vergangenen neun Jahren gut aufgestellt ist und die Wünsche und Sorgen der Selbstständigen ernst nimmt.
Zum Thema Gängeviertel lassen Sie mich folgendes feststellen: Die Bürger- und Künstlerproteste in Bezug auf das Gängeviertel oder auch bei dem Projekt „Stuttgart21“ haben gezeigt, dass Politik die Bürger bei der Entscheidungsfindung stärker einbinden muss. Zwar sind oftmals die rechtlichen Rahmenbedingungen wie z. B. der Denkmalschutz bei solchen Entscheidungen vorgegeben. Aber die Ziele und Vorstellungen über die zukünftige Ausgestaltung oder die Nutzung eines Areals kann nur Erfolg haben, wenn die Politik in den Dialog mit den direkt Betroffenen tritt. Im Übrigen muss Politik mit dem historischen Vermächtnis der Stadt Hamburg sensibel umgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ahlhaus