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Christine Neumann-Martin
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Frage von Beatrice B. •

Frage an Christine Neumann-Martin von Beatrice B. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag, meine Frage wäre:
Es geht um die Lage der von ME (Myalgische Enzephalomyelitis), auch unter dem Begriff CFS bekannt und in der WHO unter G 93.3 –organische Erkrankung des zentralen Nervensystems gelistet, betroffenen Menschen (auch Kindern).
Die Betroffenen haben so gut wie keinen Zugang zu Medizinern die sich damit auskennen – die einzige dafür „zuständige“ Anlaufstelle befindet sich derzeit an der Berliner Charité. Das bedeutet eine flächendeckende Unterversorgung der Betroffenen.
Angehörige und Familien werden damit alleingelassen. Ich möchte nun gerne wissen – inwieweit es zukünftig mehr Forschungsförderung gibt, genauso wie Aufklärung in der Öffentlichkeit, wie auch im medizinischen System und was getan wird, von politischer Seite aus, um die bisher desolate Versorgungslage der Betroffenen zu verändern? (Am 12.Mai finden dazu deutschlandweit Veranstaltungen statt - unter dem Begriff MillionsMissing finden Sie dazu weitere Informationen)

Vielen Dank für ihre Information und schöne Grüße

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau B.,

Entschuldigung für die späte Rückmeldung.

Die Myalgischen Enzephalomyelitis ist eine Krankheit, welche aufgrund ihrer komplexen Symptomatik noch nicht ausreichend erforscht wurde. Wie Sie schon Ihrer Frage an mich zum Ausdruck gebracht haben, ist die Krankheit sowohl in der Bevölkerung, als auch bei den Ärzten noch nicht wirklich im Bewusstsein angekommen, sodass die Diagnose einer Myalgischen Enzephalomyelitis oft gar nicht oder sehr spät gestellt werden. Dies liegt auch an der Krankheit selbst, die nur durch Ausschluss von anderen Diagnosen feststellbar ist.

Fördermittel in der Gesundheitsforschung werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereit gestellt - auch für Forschungsvorhaben im Bereich ME/CFS. Das größere Problem ist, dass sich leider keine oder kaum Professoren finden, die Interesse an einer Forschung in diesem Bereich haben und deshalb nur sehr wenig Mittel für die Forschung dazu abgerufen werden. Als Antwort auf eine kleine Anfrage bestätigt die Bundesregierung, dass Gelder des BMBF, der deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft bereitstünden.

Trotzdem gibt es auch Fortschritte zu vermelden: Die evidenzbasierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie wurden von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) überarbeitet und dem Krankheitsbild CFS/ME wurde ein eigenes Unterkapitel gewidmet.

Ärzte, die anhand dieser Leitlinien Ihre Diagnosen stellen werden dadurch seit der Veröffentlichung der Leitlinien der AWMF im Oktober 2017 verstärkt auf die Möglichkeit einer Myalgischen Enzephalomyelitis gelenkt.

Die Versorgungslage der Betroffenen ist durch die deutsche Pflegeversicherung im Vergleich mit anderen europäischen Ländern auch weltweit immer noch sehr gut. Für eine adäquate Versorgung der Betroffenen ist in erster Linie die richtige Diagnose der vorliegenden Krankheit wichtig, um dann auch den richtigen Ansatz für die Behandlung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Neumann-Martin MdL

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