Frage an Christine Negele von Katarina M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Negele,
heute fand ich ein Werbeprospekt der SPD bei mir daheim im Briefkasten. Nachdem ich seit kurzem auch 18 bin und wählen kann, habe ich mir das natürlich mal durchgelesen.
Dort stand dann, dass es eines Ihrer Ziele sei "wohnortnahe Schulen mit Klassen bis 25 Schülern und genügend Lehrern" zu schaffen. Das ist natürlich etwas das ich, die ich von der ersten Klasse an grundsätzlich mit immer mindestens 27 Leuten in einer Klasse war, als traumhafte Vorstellung empfinde. Aber mich würde es interessieren, wie und vorallem in welchem Zeitraum, Sie planen, dies zu verwirklichen.
Natürlich ist mir klar, dass an meinem 29-Leute-Bio-Leistungskurs nichts mehr zu rütteln ist, da Lehrer ja doch leider nicht auf Bäumen wachsen, aber wenn ich mir manchmal so diese armen Schüler aus dem achtjährigen Gymnasium ansehe, deren Stoff ja noch kompakter ist, als den, den ich (als Mitglied der Generation ´neunjähriges Gymnasium´ ) habe, dann wünsche ich denen doch eigentlich schon, dass sie möglichst bald kleinere Klassen bekommen.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mich über Ihre (Zeit-)Pläne, den Lehrermangel betreffend, informieren könnten.
Mit freundlichen Grüßen,
Katarina Mayr
Sehr geehrte Frau Mayr,
Die Forderung nach kleinen Klassen erhebt die SPD seit Jahren. Deshalb wollen wir bereits beim nächsten Haushalt den Bildungshaushalt deutlich erhöhen um mehr Lehrer/innen einzustellen und die Klassen zu verkleinern. Dazu muss ich Ihnen ehrlich sagen, dass das nicht gleich überall machbar ist. Zum Einen weil es für einige Fächer nicht genügend Lehrer/innen gibt - es wurden zu wenige ausgebildet - und zum Anderen weil an manchen Schulen die Klassenräume nicht ausreichen um alle Klassen gleich auf 25 zu reduzieren. Am einfachsten ist es wahrscheinlich in der Grund- und Hauptschule, weil dort Lehrer/innen wegen ihrem Notenschnitt (der kaum was über pädagogische Eignung aussagt) nicht übernommen wurden, also vorhanden sind. Auch die Räume sind durch die Einführung der R6 meist da. Schwierig wird es bei den Gymnasien, die meist aus allen Nähten platzen und in einigen Fächern keine Fachlehrer/innen mehr finden. Wenn sie noch mehr Fragen haben, besuchen sie doch unsere Veranstaltung für junge Wähler/innen "Politik und Party" am 19. September im Kur- und Kongress-Saal in Rottach-Egern.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Negele