Frage an Christine Negele von Silke R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Negele,
das mit dem ´Mindestlohn´ ist ja schon eine gute Sache. Ich denke auch, dass Menschen aus dem Geld,dass sie verdienen leben können sollen.
Jetzt habe ich eine Putzkraft im Haushalt. Die Dame will nicht auf 400 € Basis arbeiten und lieber für 10 € pro Stunde ´auf die Hand´. Das ist die Realität. Wäre es nicht eine gute Idee, wenn Putzkräfte in Privathaushalten steuerbefreit wären und dann gutes Geld verdienen könnten, aus dem sie auch leben können? Die Mehrheit der Putzhilfen in Privathaushalten ist sicherlich dieser Meinung.
Wie stehen Sie zu dieser Frage?
Herzliche Grüsse, S. Randler
Sehr geehrte Frau Randler,
Der Eingangssteuersatz von 15 % greift derzeit bei allen Menschen die über 7665.00 € im Jahr = 638,75 € monatlich verdienen. Das bedeutet, dass jede/r sowieso bei einem Stundenlohn von 10.00 € 63 Stunden steuerfrei im Monat arbeiten kann. Das größere Problem sehe ich bei den Sozialbeiträgen. Diese müssen ab 400.-€ abgeführt werden.
Da wir ohnehin auf eine erneute Altersarmut, gerade bei Frauen, zusteuern (ein Grund warum ich für den Mindestlohn kämpfe) bin ich nicht dafür die Grenze weiter nach oben zu setzen, sondern sehe in der Wiedereinführung der geringfügigen Beschäftigung einen Baustein für die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse und die ansteigende Armut. Ich denke daher, dass es nötig ist die Sozialabgaben insgesamt von der Summe her zu senken. Das gelingt aber nur mit Einführung einer Bürgerversicherung sowohl für Gesundheit als auch für Rente. Die Kombination von Mindestlöhnen und geringen Abgaben kann den Menschen ein existenzsicherndes Einkommen bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Negele