Frage an Christine Buchholz von Martin L. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrte Frau Buchholz,
auf ZeitOnline werden Sie auf den Fall sexueller Gewalt in der Bundeswehrkaserne in Pfullendorf zitiert mit den Worten:
"Es ist eine Illusion, zu glauben, man kann die Bundeswehr in immer mehr Einsätze schicken, ohne dass dies die Menschen und die Organisation im Innern verändert. Die Verrohung beginnt nicht erst im Krieg, sondern offenbar bereits in der Vorbereitung darauf."
Sie haben als Mitglied des Verteidigungsausschusses sicherlich bessere Einblicke als ich als einfacher Bürger, aber mir erschließt sich ihre Argumentation nicht. Bitte erläutern Sie mir, inwiefern Ausbilder in deutschen Kasernen schon "bereits in der Vorbereitung" zum Auslandseinsatz verrohen.
Sehr geehrter Herr Lauterbach,
Ich weiß aus vielen vertraulichen Gesprächen mit Soldaten, dass es sowohl ein Problem mit Fehlverhalten und dem Umgang damit gibt. Das betrifft ein geschlossenes System wie die Bundeswehr im Allgemeinen, aber besonders die Einheiten, die unter Druck stehen, weil sie in Vorbereitung für den Einsatz sind oder an Kampfoperationen teilnehmen. Dieser Druck und der Korpsgeist erschwert den Umgang mit unterschiedlichen Formen von entwürdigendem Verhalten. Der Jahresbericht des Wehrbeauftragten thematisiert das auch. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/109/1810900.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Christine Buchholz