Frage an Christine Buchholz von Thomas S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Buchholz,
die Deutsche Bahn AG hat im Jahr 2014 Teile der Nachtzugverbindungen sowie
des Angebotes "Auto-im Reisezug" eingestellt. So fuhren zum Fahrplanwechsel am 11.12.2014 (zumindest vorläufig) letztmalig die Nachtzugverbindungen von München/Berlin/Hamburg nach Paris. Zitat Stuttgarter Zeitung:
""Richtig ist, dass Nachtzüge bei vielen Kunden beliebt sind, deshalb wollen wir das Angebot soweit möglich erhalten", heißt es. Die Angebote seien aber teils "große Verlustbringer". Wie berichtet, will die Bahn deshalb alle Autozüge, zu denen auch Schlafwagen gehören, komplett einstellen und das Nachtzugnetz der 17 "City-Night-Line"-Verbindungen radikal ausdünnen. Die Züge sind teils veraltet; deren Austausch wurde immer wieder verschoben."
Neben von der DB hausgemachten Problemen (z.B. mangelnde Investitionen in die Fahrzeugflotte) könnte eine Wettbewerbsungerechtigkeit eine Mitursache sein:
"Bahn-Branchenverband Allianz pro Schiene sieht derweil den schärfsten Konkurrenten des Nachtzugs im Flugzeug - und beklagt Nachteile der Bahn. Airlines und Flugpassagiere zahlten keine Kerosin- und Ökosteuer. "Bahnen und Zugpassagiere werden dagegen mit der Stromsteuer sowie der EEG-Umlage belastet und zahlen Ökosteuer. Insofern ist es die Politik, die den Nachtzügen das Leben schwer macht", (...)"
Frage 1: Wie werten Sie die Reduzierung der benannten Zugverbindungen?
Frage 2: Wie stehen Sie zu dem Vorwurf der benannten Wettbewerbsverzerrung?
Frage 3: Werden Sie sich für den Erhalt und eine Belebung der Nacht-und Autozüge einsetzten?
Frage 4: Wenn ja, welche politischen Vorgehensweisen erscheinen Ihnen dafür geeignet?
Viele Grüße, Thomas Schüller
Sehr geehrter Herr Schüller,
als verteidigungspolitische Sprecherin unserer Fraktion bin ich wenig mit Fragen zu Verkehr und Infrastruktur befasst. Generell kann ich sagen, dass ich selbst Nachtzüge benutze, dieses Transportmittel sehr zu schätzen weiß und mit Sorge beobachte, dass die Bahn immer mehr Verbindungen abwickelt.
DIE LINKE kritisiert den Rückzug der BAHN AG aus den Nacht- und Autoreisezügen und hat einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht. Sie finden ihn unter dem Link: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/024/1802494.pdf
Für alle weiteren Fragen verweise ich Sie an meine Kollegin Sabine Leidig, die für DIE LINKE fachlich mit den Fragen zum Bahnverkehr betraut ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Christine Buchholz