Wie stehen Sie als Parteifunktionärin der AfD zu Parteikolleginnen und -kollegen, die nicht in Deutschland geboren wurden? Können diese die Werte einer nationalen Partei ausreichend vertreten?
Hintergrund meiner Frage ist ein Facebook-Beitrag Ihrerseits (auf Ihrer Profilseite) vom 05.06.2022. Hier wählten Sie – in Verbindung mit einem Foto der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft – folgende Formulierung: "Beim Betrachten des Fotos allerdings müsste man der Richtigkeit halber von einer „Pass-deutschen Fußballnationalmannschaft“ sprechen. Gibt es tatsächlich so wenig talentierte „Eingeborene“?"
Anmerkung zur Richtigstellung Ihres Zitats: Alle abgebildeten Herren dieses Fußballteams wurden in Deutschland geboren.
Sehr geehrter Herr Z.,
Mein Beitrag bezog sich auf die Rückumbenennung der Fußball „Mannschaft“ auf Fußball „Nationalmannschaft“.
Was macht eigentlich den Unterschied aus?
Es ist der Bezug auf die Nation, auf eine Gemeinschaft, die eine große Gruppe von Menschen bezeichnet, die ein bestimmtes Gebiet bewohnt und sich über bestimmte gemeinsame Merkmale definiert.
Das Hauptmerkmal ist nach wie vor bis heute die ethnische Zugehörigkeit, also die Herkunft, auch wenn dies von den globalistischen Meinungsmachern gerne negiert oder hinten angestellt wird.
Dazu kommen weitere wichtige Gemeinsamkeiten wie Sprache, Geschichte, Traditionen, Wirtschaft, Kultur oder Religion.
Je mehr Merkmale auf eine Gemeinschaft zutreffen, umso größer das Zusammengehörigkeitsgefühl, die gegenseitige Achtung und Solidarität – kurz: die eigene Identifikation mit dieser Gruppe. Und umso stärker und leistungsfähiger ist eine Nation, weil keine Kraft aufgewendet werden muss, um in irgendeinem Konkurrenzkampf mit anderen Gruppen zu bestehen.
Parallelgesellschaften, wie wir sie heute in Deutschland überall erleben, schwächen eine Nation, weil das Verbindende fehlt.
Der Geburtsort spielt dabei keine Rolle, weshalb ich „Eingeborene“ in Anführungszeichen gesetzt habe. Auch im Ausland werden deutsche Kinder geboren.
Auch kenne ich viele Menschen mit ausländischen Wurzeln, die sich mit Deutschland verbundener fühlen als mit ihrem Herkunftsland. Trotzdem kann es zu Loyalitätsproblemen führen, wenn beide Identitäten in einem Konflikt plötzlich aufeinandertreffen. Fragen Sie mal in Deutschland geborene Türken, für wen ihr Herz bei einem Fußballspiel zwischen der Türkei und Deutschland schlägt? Dazu gab es mal eine tolle Sendung von Maibritt Illner.
Bei einem Spiel ist dieser eventuelle Zwiespalt harmlos, doch wie sieht es im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen aus?
Diese Frage dürfen Sie sich gerne selbst beantworten.