Frage an Christiane Thomas-Plesner von Daniela K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Daniela K.,

zuerst bitte ich Sie um Entschuldigung dafür, dass ich mir für die Beantwortung Ihrer wichtigen Frage einige Zeit genommen habe: Dieses in unserer Stadt und in der gesamten Bundesrepublik große Thema fordert tatsächlich genaue Überlegungen ein.

Das Verhalten des Berliner Innensenators kritisiere ich persönlich auf das schärfste, denn er hat im Falle der Familie Aydin in einer Art "vorauseilenden Gehorsams" gehandelt, die auch den Zielen der Bildungspartei widerspricht, die ausdrücklich die Integration der mit uns lebenden Migrantenfamilien z.B. auf dem Wege des Erwerbs der Landessprache befürwortet und voranbringen will.

Ein erster Lösungsansatz der von Ihnen benannten Problematik kann nur der laute Ruf nach einer individuellen, auf die jeweiligen Familien/Personen bezogenen Prüfung der Fälle sein. Eine "Sippenhaft" wie im Falle der Familie Aydin oder auch nur ein Beharren auf Formalien, das an den tatsächlichen Gegebenheiten des Lebens der Betroffenen vorbeigeht, ist in unserer multikulturellen Gesellschaft nicht haltbar.

Mit freundlichem Gruß

Ihre Christiane Thomas-Plesner