Frage an Christiane Lüst von Thomas A. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Christiane Lüst,
der Landkreis Starnberg ist heuer der radlaktivste Landkreis Deutschlands (siehe www.stadtradeln.de) und hat die Auszeichnung Fahrradfreundliche Kommune erhalten. Tatsache ist aber auch, das diese Punkte nicht durch eine moderne, fußgänger- und radlerfreundliche Verkehrsinfrastruktur erreicht wurden, sondern trotz ihres weitgehenden Fehlens durch sehr engagierte RadlerInnen. Damit die o.a. Auszeichnungen nicht von unseren zahlreichen Touristen und Gästen als unbegründete Marketingaktionen ohne passendes Produkt offenbar werden, ist eine unverzügliche, anfangs im Verhältnis zu den übrigen Verkehrsarten überproportionale Umsteuerung der Verkehrinvestionen zur Erarbeitung und Umsetzung einen fußgänger- und radlerfreundlichen Mobiltät erforderlich. Werden Sie dieses Vorhaben unterstützen?
Viele Grüße
Lieber Herr Allner-Kiehling,
das ist doch als Vertreterin der ödp selbstverständlich! Wir haben haben auf unserer Radltour www.Radln-fuer-bayern.de bereits viele super Modelle gesehen, was in anderen Orten schon passiert. Von E-Bikes oder normalen Bikes zum Ausleihen mit Stationen, von zu Fußgängerzonen umfunktionierten Stadtzentren, die autofrei sind, usw. usw. - und vor allem eifrig gesammelt, um zu versuchen auch im Landkreis Starnberg in der Richtung viel mehr anzustoßen. Mit den Energiewendevereinen, dem BN und anderen versuche ich seit längerer Zeit bereits Aktionen, die zum Radln anspornen, anzuleiern (10 % -Tage bei Einkauf mit dem Radl in den LÄden, Ausleihfahrräder über STationen in den Orten, etc.). Im Herbst gehen wir es konkret im Würmtal nochmal an, nachdem man mittlerweile auch im KIM auf das Fahrrrad gekommen ist - mit Verleihstationen für die Mitarbeiter. Das ist genial. Wir sind grad dabei einen Beitritt dazu in Gauting anzuleiern. Ebenso in Starnberg mit dem Wochenmarkt in Söcking, wo ich aktiv auch einen Verkaufsstand für Fairtrade habe und wir immer wieder verstärkt Werbung machen, damit die Leut aufs Radl steigen und nicht mit dem Auto nach Starnberg zum einkaufen fahren. Gerade in Starnberg wären solche Konzepte auch wichtig - damit man weder einen Tunnel noch eine Umgehung braucht. Sowohl in Gauting als auch Starnberg ist der meiste Verkehr Kurzstrecke innerörtlich - und da wäre die wichtigste Alternative Alternativen zum Auto zu schaffen statt noch mehr Straßen bzw. den Tunnel.
Gerade heute haben wir mit dem VCD diskutiert, der bei mir im Ökozentrum regelmäßig tagt, dass genau das jetzt das Problem ist - der Landkreis Starnberg wurde gelobt und das ist nicht den Strukturen für Fahrrädern sondern den Engagierten zu verdanken, die aber trotzdem seit Jahren gegen Windmühlen laufen und es tut sich viel zu wenig und viel zu langsam. Da ist es dringend erforderlich tätig zu werden! Da haben Sie alle meine vollste Unterstützung und Mithilfe und ich freue mich auf viele weitere Ideen und eine gemeinsame fruchtbare landkreisweite Zusammenarbeit!
Mit vielen Grüßen
Christiane Lüst