Frage an Christiane Blömeke von Christian B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Blömeke,
was gedenken Sie, bzw. ihre Fraktion gegen die katastrophale Lage bei der Vegabe von Referendariatsplätzen zu tun? Einerseits brauchen unsere Schulen mehr Lehrer und decken ihren Bedarf mit Kräften die beispielsweise aus Berlin kommen, andererseits entstehen nach dem Studium lange Wartezeiten, weil nur wenige Referendare eingestellt werden. Die Wartezeit wiederum muss mit Vetretungsverträgen bzw. ALG II überbrückt werden.
Vielen Dank,
Christian Beermann
Sehr geehrter Herr Beermann,
vielen Dank für Ihre Frage, die die Situation bei der Rederendariatsvergabe richtig beschreibt.
Da wir für die Verbesserung der Bildungsbedingungen in Hamburg u.a. mit kleineren Klassen, Vertretungspool, Obergrenze der Lehrerarbeitszeit, Innovationsbonus für Schulentwicklung, Schule für alle mit 25er- Klassenfrequenz und Doppelbestezungen, sowie mehr Ganztagsschulen eintreten, werden dazu auch mehr LehrerInnen benötigt, was zwangsläufig eine erhöhte Zahl an Referendaren nach sich zieht. Dies wird auch schon wegen der steigenden Pensionierungszahlen von Lehrern notwendig sein.
Dadurch wollen wir auch einem absehbaren Lehrermangel vorbeugen. Ich halte es daher für dringend erforderlich nach der Wahl die desolate Situation bei der Vergabe von Referendariatsplätzen genauestens zu überprüfen und ggf politisch regulierend einzugreifen.
Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass die Hamburger Situation nicht zuletzt durch den Abbau von rund 800 Lehrerstellen durch den CDU Senat entstanden ist. Zeitgleich sieht es wohl so aus, dass in Gesamtdeutschland zwischen 2003 und 2007 deutlich weniger Lehrkräfte ausgebildet wurden, als es die Kultusministerkonferenz in ihrer Studie für 2003 als wünschenswert angesehen hat. Insgesamt soll sich in den letzten fünf Jahren eine Einstellungslücke von bundesweit 17.400 Lehrerinnen und Lehrern gebildet haben .Hier zu hat auch die SPD Kóllegin, Britta Ernst, eine Anfrage an den Senat gerichtet, die vermutlich Ende dieser Woche beantwortet wird.
Die Tatsache, dass in ganz Deutschland augenscheinlich die Situation bei der Referendariatsvergabe unzureichend verläuft, ist für Sie vermutlich nur ein schwacher Trost. Politisch kann ich Ihnen nur sagen, dass aufgrund unseres Schulsystems einer gemeinsamen Schule die Anzahl der Lehrerstellen erhöht werden muss, was auch einen erhöhten Bedarf an Referendaren bedingt (siehe Ausführungen oben).
Sehr geehrter Herr Beermann, ich hoffe Ihnen zunächst eine erste Antwort auf Ihre Frage gegeben zu haben .Sollten Sie noch nähere Details wissen wollen, dann können Sie sich auch gerne an unsere schulpolitische Sprecherin Christa Goetsch wenden.
Freundliche Grüße von
Christiane Blömeke