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Christiane Blömeke
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Frage von Torsten E. •

Frage an Christiane Blömeke von Torsten E. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Blömeke,

Sehen Sie eine andere Möglichkeit die Stadt Hamburg wachsen zu lassen als auf dem Gelände des Tennisvereins TV Volksdorf-Wensenbalken von 1928?

Zur Info Zusammenfassung von der Homepage:
Nach den Planungen der Stadt Hamburg soll der Tennisverein Volksdorf-Wensenbalken nach 80 Jahren einer Wohnanlage weichen.
Der Pachtvertrag wurde plötzlich und ohne Rücksicht zu nehmen zum 31.12.2008 gekündigt. Eine Ersatzfläche ist nicht in Sicht. Mit viel Engagement werden die Tennisplätze in der Steinreye 4 benutzt:

von 270 aktiven Mitgliedern davon 120 Kinder und Jugendliche,

von unseren Trainern für die Freizeit-, Mannschaftsspieler und zielgerechter Jugendförderung im Leistungsbereich,

von Coachs, die Tenniscamps durchführen,

von den "Kleinsten", die im Tenniskindergarten betreut werden,

von Schulen für den Schulsport, für die Hamburger Bambini-Meisterschaften,

von Mannschaften, die teils in der höchsten Hamburger Spielklasse spielen und

als Ausrichter des etablierten und bekannten Walddörfer-Mixed-Turniers.

Als Anwohner und Vater von 5 Kindern, der diese gewachsenen Strukturen erhaltem möchte, frage ich Sie, ob es nicht möglich ist, dass der Verein seine erfogreiche Arbeit hier weiterführen kann? Die Kinder umliegender Anwohner nutzen nicht nur das Angebot des Tennisvereins, sondern auch eine über 1000 qm grosse Rasenfläche als Spielwiese und Bolzplatz. Ein vergleichbares Freizeitangebot ist in der näheren Umgebung nicht vorhanden und die Kinder müssten auf der Straße spielen.

Mit freundlichen Grüssen
Dr Torsten Ebeling

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr. Ebeling,

natürlich kann Hamburg auch an anderer Stelle wachsen und tut es - sehr zu unserem Leidwesen- im Bereich Alstertal/Walddörfer auch extrem. Dabei scheut der Senat auch nicht vor ökologisch hoch wertvollen Flächen, wie z.B. am Immenhorstweg zurück oder beharrt auf seiner Planung direkt am Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald zu bauen. Das stelle ich deswegen meiner weiteren Antwort an Sie vorweg, weil ich glaube, dass insbesondere die Walddörfer ihr Soll an neuer Wohnbebauung mehr als übererfüllt haben und es in unserem Bereich durch die Stadtplanungspolitik des CDU Senats einige Bausünden gibt, die unwiderruflich wertvolle Flächen zerstört haben. Zusätzlich können wir feststellen, dass es in den letzten Jahren zu einem starken Bevölkerungszuwachs im Alstertal und den Walddörfern gekommen ist. So hat sich beispielsweise die Bevölkerung in Bergstedt nahezu verdoppelt.

Abgesehen von den ökologischen Gründen, kann meiner Meinung nach eine Stadt aber nur dann gesund wachsen, wenn dabei auch Flächen für den Sport, - und Freizeitbereich, für Treffpunkte oder einfach zur Naherholung berücksichtigt werden und für diese Zwecke von Bebauung freigehalten werden. Aus diesem Grund sind mir gerade auch Sportflächen sehr wichtig.

Sie schildern sehr richtig die darüber hinaus gehende Funktion, die Sportvereine zusätzlich haben (u.a. Kinder - und Jugendarbeit, Sportförderung von Kindern und Jugendlichen und soziales Miteinander) und ihr Verein scheint hier für seine Größe besonders aktiv zu sein. Sehr erfreut war ich auch zu lesen, dass die über 1000qm große Rasenfläche des Tennisvereins auch als Spielwiese und Bolzplatz genutzt werden kann. Genau solche Flächen brauchen wir, damit Kindern und Jugendlichen zusätzlich und unabhängig von der Vereinszugehörigkeit
Platz zum Toben und Treffen geboten wird.

Leider erleben wir auch hier eine traurige, gegenteilige Entwicklung und so wird fast jede freie Grünfläche, die halbwegs zentral in Wohngebieten liegt, entweder bebaut oder einer anderen Nutzung zugeführt. Aus Sicht meines Fachressorts - ich bin in der Bürgerschaft die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL- ist das eine gefährliche Entwicklung ,die unseren Kindern und Jugendlcihen nachhaltig Schaden zu führen kann.

Veehrter Herr Ebeling: ich denke, dass Sie aus dem Geschriebenen nun schon deutlich lesen können, dass ich eine Bebauung auf den Flächen des Tennisvereins Wensenbalken mehr als kritisch sehe. Als der Senat 1999 den Bebauungsplan für die Fläche beschlossen hatte, waren die Vorzeichen noch ganz andere.. Da gab es noch kein Konzept der wachsenden Stadt und es war noch nicht abzusehen welchen Flächenfraß der CDU Senat durch seine Bebauungspolitik mal vornehmen würde. Außerdem gab es damals das politische Versprechen dem Tennisverein eine Ausgleichsfläche in unmittelbarer Nähe anzubieten. Jetzt hat der CDU Senat diesen Bebauungsplan wieder aus der Tasche gezogen, will ihn im Rahmen der wachsenden Stadt umsetzen und versäumt es dabei für zumutbare Ausgleichsflächen zu sorgen.

Unter diesen Voraussetzungen kann ich den Bebauungsplan nur ablehnen und unterstütze Sie als Wahlkreisspitzenkandidatin der GAL gerne in all Ihren Bemühungen diesem Plan entgegen zu treten. Sollte es zu einem Regierungswechsel für die Stadt Hamburg kommen, werde ich mich gemeinsam mit dem SPD Kollegen Andreas Dressel für eine Lösung im Einvernehmen mit dem Tennisverein TV Volksdorf- Wensenbalken einsetzen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen damit Ihre Frage beantwortet habe. Sollten Sie
weitere Nachfragen haben, können Sie die gerne über Kandidatenwatch an mich
stellen oder mir eine email unter der mailadresse:
christiane.bloemeke@gal-fraktion.de

Freundliche Grüße
Christiane Blömeke