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Christiane Blömeke
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Frage von Barbara U. •

Frage an Christiane Blömeke von Barbara U. bezüglich Gesundheit

Australien will in Deutschland eine Unmenge Guiftmüll entsorgen, ist selbst aber hochtechnisiert genug, seinen eigenen Müll zu entsorgen.
Haben wir nicht schon genügend Schadstoffe zu entsorgen, so daß man sich den Giftmüll nicht noch zusätzlich ins land holen muß?

Es geht um 22 000 Tonnen.

WamS schreibt: " Immer mehr Giftmüll aus aller Welt wird hier verbrannt, vorzugsweise in Anlagen in Nordrhein-Westfalen. Munitionsabfälle, Pestizide, Asbest-Schutt oder wie jetzt aus Australien eben HCB-haltige Lösungsmittelrückstände. Allein im Jahr 2005 kamen danach 401 Tonnen aus Südafrika, 1500 Tonnen aus dem Iran, 4000 Tonnen aus Polen und satte 1,57 Millionen Tonnen aus dem Nachbarland Holland."

Der lange Transport ist ökologisch unsinnig und gefährlich

Für die Betreiber der Anlagen ist das ein lohnendes Geschäft, das sie in der Regel genehmigt bekommen: Allein der Müll-Deal mit Australien soll 22 Millionen Euro Umsatz bringen, wie der "Spiegel" jetzt in seiner neuesten Ausgabe schreibt. Willkommenes Geld. Denn oft haben die Hightech-Öfen in Deutschland mit teuren Überkapazitäten zu kämpfen.
...
http://www.abendblatt.de/daten/2007/02/18/691007.html

Die Begleitung der Castortransporte ist für Beamte schon ein gesundheitliches Risiko.

"Prof. Kunis Berechnungen weisen darauf hin, daß die Neutronenstrahlung in der Nähe der Transportbehälter 30mal schädlicher ist als offiziell angegeben. Nach neueren Erkenntnissen dürfte die Neutronenstrahlung sogar 60mal gefährlicher sein als die deutsche Strahlenschutzverordnung annimmt. "

http://www.castor.de/diskus/sonst/unbequem/gefahren.html

Müssen jetzt Beamte, um den Profit der Betreiber zu mehren, jetzt auch noch ihre Gesundheit für die Gifte aus Australien aufs Spiel setzen?
Diese Transporte gefährden u. U. nicht nur unsere Gewässer, sondern auch unsere Bevölkerung.

Was gedenken Sie zu tun, damit der Unfug beendet wird?

Portrait von Christiane Blömeke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Uduwerella,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann Ihre Empörung sehr gut nachvollziehen und teile Ihren Unmut. Auch ich halte es für gefährlich, überflüssig und sinnlos Giftmüll quer über die ganze Welt zu transportieren, um ihn hier zu entsorgen. Ich kann nicht genau beurteilen, ob Australien wirklich nicht das technische Know - how hat, um den Giftmüll im eigenen Land zu entsorgen, aber alle Male wäre es dann sinnvoller, dafür zu sorgen, dass die entsprechende Technik in den Ländern selbst aufgebaut wird. Hier sehe ich noch Entwicklungsmöglichkeiten, die auch von Deutschland her gesteuert werden könnten.

Sie fragen, was ich tun werde, damit dieser Unfug aufhört. Ich bin in meiner Fraktion zuständig für Kinder, Jugend und Familienpolitik und von daher nicht direkt mit dem Thema befasst. Dennoch bin ich darüber informiert, dass meine Kollegen aus den entsprechenden Fachausschüssen Umwelt und Verkehr die Problematik im Ausschuss ansprechen werden. So weit Entscheidungen auf Länderebene getroffen werden können, werde ich mich öffentlich gegen diese Transporte und die Entsorgung in unserem Bundesland stark machen. Hierzu werde ich im engen Austausch zu meinen Kollegen der entsprechenden Fachausschüsse bleiben. Ansonsten sind wir als Oppositionspartei natürlich nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen, da müssen Sie bei Verantwortlichen der CDU Fraktion nachfragen. Aber wir können dafür sorgen, dass die Problematik überhaupt wahrgenommen und nicht unter den Teppich gekehrt wird. Möglicherweise gelingt es uns dann im entsprechenden Fachausschuss oder in der Bürgerschaft auch eine gemeinsame Lösung zu finden, denn diese Gefahrentransporte und die Entsorgung hier in Hamburg und Umgebung können eigentlich auch nicht im Sinne der CDU Fraktion sein.

Mit freundlichem Gruß
Christiane Blömeke