Frage an Christiane Blömeke von Jessica N. bezüglich Jugend
Alleinerziehend und alleingelassen - wird wirklich etwas geändert?
Die Frage, wie viele alleinerziehende in ähnlicher Situation wie Monika Meller sind, kann ich Ihnen gern beantworten! 99 - 100 % nur man darf nichts sagen, da die Abhänigkeit von Behörden gegeben ist. Ich habe in meiner fast sechsjährigen Karriere als allein erziehende Mutter eher noch eine massivere Einstellung! Alleinerziehend - Hartz IV - Abfall der Gesellschaft mit Stempel
Ändern Sie die Bürkokratie!
Beispiel : 4 Tage alt
Ich benötige einen Kita Gutschein , 4 Stunden Arbeit, 54 Minuten Hin und 54 Minuten zurück mit dem HVV Arbeitsweg, macht einen Kita Gutschein von 6 Stunden! Keine Möglichkeiten einen Kita Gutschein zu erhalten, der eine tägliche Verspätung von 15 Minuten beinhaltet! Dank meines Arbeitsgeber habe ich einen Gutschein von 8 Stunden, da meine Arbeitszeiten geändert wurden! Sonst wäre ich wieder ARBEITSLOS, dank eines Jugendamtes! Aber hunderte oder tausende von Müttern haben nicht das Glück, sind machen das Unmögliche möglich! Sechs Jahre mit Behörden und seit dem Hartz IV eingeführt wurde, schlimmer kann es nicht werden - Menschenunwürdig und der Artikel 1 des GG ist außer Kraft gesetzt.
Sehr geehrte Frau Niedorff,
ich danke Ihnen für Ihre Zuschrift mit den kritischen Anmerkungen zur Situation von alleinerziehenden Hartz IV Empfängerinnen. Es ist so wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger öffentlich über Probleme und Missstände äußern.
Wie sollen wir (die PolitikerInnen) sonst von Problemen erfahren. Aus diesem Grund bin ich auch Frau Meller sehr dankbar, dass sie den Mut hatte einmal öffentlich zu sagen ,was sie bei ihrer Jobsuche auch in Verbindung mit den Kindern erlebt hat. Ich freue mich auch ,dass Sie den Weg gefunden haben Unmut zu äußern. Ich kann alle Punkte, die Sie benennen nachvollziehen. Jeder für sich ist schon eine besondere Anstrengung: Kinder zu haben, alleinerziehend zu sein, Hartz IV EmpfängerIn zu sein. Die Kombination aus allen drei Punkten macht den Alltag mit Sicherheit zu einem täglichen Überlebenstraining.
Frau Niedorff, in Ihrer Zuschrift schwingt gleichzeitig viel Resignation mit. Sie fragen, ob sich wirklich was verändert. Das kann ich Ihnen zum heutigen Zeitpunkt nicht versprechen, denn die GAL ist eine Partei in der Opposition, d.h. wir haben nicht die Macht Entscheidungen zu treffen und Gesetzeslagen zu verändern. Aber wir können den Finger in die Wunde legen und auf Probleme aufmerksam machen und - wenn wir von der Problematik überzeugt sind- diejenigen unterstützen, die unsere Hilfe brauchen. Und nicht zuletzt: steter Tropfen höhlt den Stein. Ich habe es jetzt einige Male erlebt, dass wir ein Problem angesprochen haben und die Regierungsfraktion ,die CDU, diese Anregungen aufgegriffen hat und dann (zumindest in Teilen) zur Beseitigung des Problems beigetragen hat.
Nun ist die Sachlage rund um Hartz IV natürlich sehr komplex und vieles liegt nicht in der Hamburger Entscheidungsbefugnis, sondern ist Bundesrecht .Aber egal: dort, wo Probleme sind, müssen Sie gehört werden .Ihrer Fallschilderung entnehme ich, dass Sie zunächst Ihr Problem der Kinderbetreuung selber gelöst haben, in dem Sie einen 8 Stunden Platz erhalten haben .Das freut mich. Aber ich kann mir nur wünschen, dass Sie sich an mich wenden ,wenn es irgendwelche Probleme gibt. Ich würde mich für sie genauso einsetzen, wie ich es für den Fall der Frau Meller getan habe.
Ansonsten ist vielleicht noch wichtig, dass Sie wissen sollten: unsere Hauptforderung im Bereich der Kindertagesbetreuung ist die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr und zwar unabhängig davon, ob die Eltern Arbeit haben oder nicht. Dann würde es auch das unerfreuliche Hin - und Her für manche Kinder nicht geben, die einen kurzzeitigen Gutschein erhalten, während die Mutter (oder der Vater) eine Qualifizierungsmaßnahme machen. Diese Forderung werden wir auch immer wieder erneuern, auch wenn der CDU Senat sie für nicht nötig hält.
Im Übrigen haben wir gerade eine Anfrage an den Senat gerichtet, wie viele Alleinerziehende mit Kindern im KITA Alter die ARGE betreut. Es sind z.Zt. rund 5.400 Alleinerziehende mit Kindern im Alter von 3- 6 Jahren! Das sind viele Menschen und hauptsächlich Frauen, für die es sich zu kämpfen lohnt. So sehe ich es jedenfalls.
Ich kann Sie abschließend nur noch einmal erneut bitten, wenn Sie Probleme mit Behörden, dem KITA Gutschein oder sonstigem haben, scheuen Sie sich nicht Kontakt zur GAL Fraktion, oder zu mir persönlich aufzunehmen. Sie müssen das nicht über Abgeordnetenwatch tun, sondern können mich auch anrufen: 32873 206 oder schicken mir eine email christiane.bloemeke@gal-fraktion.de
Natürlich können Sie mir auch über Abgeordnetenwatch antworten, vor allem, wenn ich Ihre mail noch nicht ausreichend beantwortet habe (obwohl sie sehr lang geworden ist)
Freundliche Grüße
Christiane Blömeke