Frage an Christiane Blömeke von Gudrun W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Blömeke,
wir - der Elternrat der Schule Fahrenkrön - möchten Sie bitten über die Kriterien für die Platzvergabe bei den ersten Klassen neu zu entscheiden.
Bitte bedenken Sie unsere folgenden Einwände:
Setzen Sie die Geschwisterregelung wieder in Kraft, denn es stellt eine besondere Härte dar, wenn Geschwister im Grundschulalter in verschiedene Grundschulen eingeschult werden.
Jüngere Geschwister wachsen frühzeitig in das vielfältige Leben der Schule ihrer älteren Geschwister hinein, weil auch sie an Schulveranstaltungen teilnehmen. Diese gewachsenen Beziehungen sollten gerade in Zeiten zunehmender Isolierung und Anonymisierung gestärkt werden.
Je nach Entfernung, Jahreszeit, Wetter und Alter der Kinder ist eine vollständige oder teilweise Begleitung der Kinder auf dem Schulweg notwendig, die bei mehreren Grundschulen zu organisatorischen Problemen führt.
Wenn Geschwister nicht die gleiche Grundschule besuchen wird ihre Weggemeinschaft auseinandergerissen und eine Möglichkeit zur Abnabelung von den Eltern auf dem Weg zur Selbständigkeit beschnitten.
Kinder im Grundschulalter haben wenig Verständnis dafür, wenn ihre Familie nicht zur eigenen Schule kommt, weil die Schule eines Geschwisterkindes am gleichen Tag eine schulische Veranstaltung durchführt.
Schulen brauchen engagierte Eltern. Es ist zu bezweifeln, dass Eltern mit mehreren Kindern im Grundschulalter ausreichend Zeit und Kraft für die ehrenamtliche Mitarbeit in mehreren Schulen haben.
Heben Sie die Schulverbünde auf, denn die Messung der Entfernung zwischen Wohnort und Schule ist ein ausreichendes Kriterium. Es wird wiederholt davon berichtet, dass Wohnorte dichter an Schulen eines anderen Schulverbundes liegen, als an der ihnen zugeteilten Schule.
Lassen Sie den Besuch der Vorschulklasse als Kriterium gelten, denn es ist pädagogisch sinnvoll, dass Kinder die bereits die Vorschule besuchen dort auch in die erste Klasse eingeschult werden. Sie haben sich bereits an die spezifischen schulischen Gegebenheiten, Mitschüler und Lehrer dieser Schule gewöhnt.
Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema mit! Geben Sie unsere Argumente weiter und informieren Sie uns, wer für die notwendigen Entscheidungen zuständig ist, damit wir uns an ihn wenden können, bzw. entscheiden Sie entsprechend.
Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Der Elternrat der Schule Fahrenkrön
Sehr geehrte Frau Wohlrab, lieber Elternrat der Schule Fahrenkrön,
ich danke Ihnen für Ihre kritische Zuschrift und die damit verbundenen Fragen. Ihre Argumente, die für eine Berücksichtigung von Geschwistern und Vorschulkindern bei der Platzvergabe sprechen, teile ich. Jedoch ergibt sich hier noch eine Nachfrage meinerseits, bevor ich mich abschließend zu Ihren Fragen äußern kann. Diese Nachfrage stelle ich auch im Namen unserer schulpolitischen Sprecherin, Christa Goetsch, die Sie ebenfalls über Abgeordnetenwatch befragt haben.
Meines Wissens wird die Geschwisterregelung berücksichtigt, d.h. sollten schon ältere Kinder an einer Schule sein, dann werden die jüngeren Geschwister bevorzugt aufgenommen. Aus Ihrer mail klingt nun eine Situation, bei der das nicht der Fall zu sein scheint. Könnten Sie mir mitteilen, ob solche Fälle an Ihrer Schule vorgekommen sind, ob es sich dabei um Einzelfälle handelte oder ein generelles Problem? Oder sind Ihnen Fälle von anderen Schulen bekannt? Gerne würde ich dann Ihre Antwort mit in meine Stellungnahme aufnehmen. Bis dahin freundliche Grüße von Christiane Blömeke.
GAL- Bürgerschaftsfraktion
Christiane Blömeke (MdHB)
Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik