Frage an Christiane Blömeke von Ronald B. bezüglich Soziale Sicherung
Seit 2002 bin ich Rentner. Schon vor Eintritt der Rente wurde mir diese um 7,2 % gekürzt, da meine Einzahlungen aus selbstständiger Arbeit ( z.B. DM 1000 schlechter sind als DM 500 AG + DM 500 AN eines Angestellten). Seit Bezug der Rente ist diese praktisch nur gekürzt worden, durch Wegfall des AG Anteils zur KV an meiner Betriebsrente und bisher 2 Nullrunden, die bei der Inflationsrate als Kürzungen zu rechnen sind. Mir fehlen seitdem mehr als € 150 monatlich d. h. € 1800 jährlich. Was wollen Sie tun, damit dieser Missstand beendet wird?
Sehr geehrter Herr Bartsch,
ich kann Ihre persönliche Empörung verstehen- allerdings den Missstand nicht beseitigen. Zunächst einmal kann ich - ausgehend von Ihrer Schilderung- nicht nachvollziehen, warum Sie mit einer Rentenkürzung von 7,2 % in die Rente gegangen sind. Eine Kürzung von Renten gab es in den sieben Jahren grüner Regierungsbeteiligung nicht, wohl aber die von Ihnen angesprochenen Nullrunden, die sicherlich de facto auch weniger Nettorente bringen. Ebenso bewirken auch Erhöhungen der Krankenversicherung etc. ein Minus im eigenen Geldbeutel.
Für die Betroffenen ist das verständlicherweise zunächst nicht nachzuvollziehen. Dennoch will ich Ihnen ehrlich sagen, halte ich es für den richtigen Weg, da begrenzte Mittel zwischen den Generationen gerecht aufgeteilt werden müssen. In diesem Sinne setzen sich die Grünen für einen Umbau des Rentensystems ein, der zu einem Miteinander von Generationen führt. Das bedeutet im Einzelfall auch Nullrunden bei den Renten z.B. zugunsten von Familienförderung. Doch wenn wir - mit Blick auf zukünftige Generationen- wenigstens eine Sicherung der Basisrente beibehalten wollen, dann sind auch solche Einschnitte nötig, wenn auch nicht schön! Ein Ziel sollte uns allen wichtig sein, nämlich, dass wir der negativen demographischen Entwicklung Einhalt gebieten müssen, damit wieder mehr Kinder und spätere Arbeitnehmer für die Renten der älteren Generationen sorgen.
Erlauben Sie mir außerdem noch ein paar allgemeine Aussagen:
Bündnis 90/ Die Grünen wollen langfristig gesehen einen Umbau in der Rentenversicherung hin zu einer Bürgerversicherung.
Zeitgleich muss aber mehr private Rentenvorsorge gefördert werden. Gerade in Ihrem Fall war sicherlich private Ergänzungsvorsorge wichtig. Bei alledem wollen wir bei Angestellten nicht den Arbeitgeber aus der Verantwortung entlassen.
Sehr geehrter Herr Bartsch, ich hoffe, dass Sie bei allem verständlichen Unmut mit meiner Antwort zufrieden sind, auch wenn ich Ihnen keine Abhilfe für Ihr Problem versprechen kann und will.
Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Blömeke