Frage an Christiane Blömeke von Nadine G. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo.
Ich habe hier etwas über kontrollierte Abgabe von Drogen gelesen. Ich weiß das es dieses Projekt in Hamburg gibt. Auch in Bremen gab es mal dieses Projekt. Mich würde interessieren wie dieses Projekt heißt und welche Träger es hat/hatte speziel in Bremen. Und warum es dieses Projekt hier nicht mehr gibt. Ich habe schon versucht über einige Suchmaschinen etwas herauszufinden. Leider vergebens.
Sehr geehrte Frau Gerdes,
ich vermute, dass Sie das Projekt der kontrollierten Abgabe des künstlich hergestellten Heroins - auch als Diamorphin bezeichnet - meinen, denn andere Projekte staatlich kontrollierter Drogenabgabe gibt es in Hamburg nicht.
Das Diamorphin-Projekt startete 2002 in Hamburg sowie sechs weiteren Städten als Modellprojekt. Dabei wird das künstlich hergestellte Heroin nur an eine Gruppe Schwerstabhängiger vergeben, die vorher erfolglose Therapien und Behandlungen mit Methadon hinter sich haben.
Die Ergebnisse einer begleitenden Studie des Modellprojektes haben sehr positive Ergebnisse gebracht. So hat sich die gesundheitliche Situation der Patienten durch die kostenlose und saubere Heroinabgabe deutlich verbessert. Das Auftreten von Krankheiten wie Hepatitis oder HIV ist deutlich verringert. Da der Beschaffungsdruck für die Patienten durch die kostenlose Abgabe entfällt, haben sich außerdem Beschaffungskriminalität und Prostitution verringert. Zudem verbesserte und stabilisierte sich die soziale Lage in den meisten Fällen. Die Patienten leben wieder in geregelten Familien- und Wohnverhältnissen, sind krankenversichert und bemühen sich um Arbeitsverhältnisse.
Auf Grund dieser Erfolge haben wir uns auf Bundesebene dafür eingesetzt, dass Diamorphin für diese spezielle Patientengruppe als Medikament anerkannt und damit von den Krankenkassen bezahlt wird. Dies wurde erfreulicherweise im Frühsommer dieses Jahres im Bundestag beschlossen und bedeutet eine kleine Entlastung für die Länderhaushalte, in denen die Abgabe stattfindet, denn diese hatten das Projekt bis dahin selbst finanziert.
Mit freundlichem Gruß
Christiane Blömeke