Schutz psychisch Kranker: Wie wollen Sie psychisch Kranke schützen
Linnemanns Vorschlag ein Register zur Erfassung psychisch Kranker zu machen ist mehr als faschistisch. Wie ist die Haltung der Linken zu diesen Themen? Wie wollen Sie psychisch Kranke schützen

Linnemanns Vorschlag, psychisch Kranke in Sicherheitsregistern zu erfassen, stigmatisiert Millionen Menschen in Deutschland, die mit psychischen Erkrankungen leben. Diese Menschen pauschal als potenzielle Bedrohung darzustellen, ist nicht nur diskriminierend, sondern auch gesellschaftlich hochgefährlich. Solche Aussagen tragen dazu bei, Vorurteile und Angst gegenüber einer ohnehin verletzlichen Bevölkerungsgruppe zu schüren.
Statt Menschen mit psychischen Erkrankungen zu stigmatisieren und damit von benötigter Hilfe fernzuhalten, müssen Hilfsangebote ausgeweitet werden und niedrigschwellig zugänglich sein. Daneben ist es notwendig, dass die Versorgung massiv ausgebaut wird: nicht nur, aber vor allem für Kinder und Jugendliche. Denn die psychotherapeutischen Angebote decken in vielen Regionen bei Weitem nicht den Bedarf. Solange nicht genügend zugelassene Psychotherapeut*innen zur Verfügung stehen, müssen Therapien unbürokratisch über das Kostenerstattungsverfahren ermöglicht werden. Dafür brauchen wir eine grundlegende Reform der Bedarfsplanung für vertragspsychotherapeutische Kassensitze, die sich nach dem realen Bedarf richtet.