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Christian Schwarzenberger
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Frage von Ingo M. •

Die MPK will die Pandemische Lage über den 11.09.2021 weiter bestehen lassen. Wie würden Sie diesbezüglich abstimmen und warum?

Die Impfquote wird als zu niedrig empfunden. Nach den gestrigen Beschlüssen sollen die Ungeimpften mit repressiven Maßnahmen (z.B. Selbstzahlung) zum Impfen gebracht werden. Wieso kann man das nicht über Anreize machen, z.B. für Geimpfte keine Maskenpflicht, keine Registrationspflicht in der Gastronomie, etc. Was halten Sie davon?
Bei Fussballveranstaltungen dürfen bis zu 25.000 Zuschauer teilnehmen. Bei kulturellen Veranstaltungen im selben Station nur 1.500. Warum? Braucht Deutschland keine Kultur mehr?
Angstmacherei, Horrorszenarien und falsche Versprechen (z.B. von Minister Braun) und Einschränkungen sein Anfang 2020. Wie finden wir wieder zu einem normalen Leben, welche Schritte sehen Sie im politischen Handeln für notwendig? Was wollen Sie dazu beitragen? Wann verzichtet die Politik auf die Einschränkung von Freiheitsrechten? Wann hat Deutschland einen Freiheitstag verdient?

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Antwort von
DIE LINKE

Ich selbst bin doppelt geimpft und ich würde es auch weiterempfehlen, dies zu tun. Die Risiken bei einer Impfung sind weitaus kleiner als die Risiken einer Covid-Erkrankung. Zwei meiner Freunde leiden auch noch neun Monate nach der Infektion an Long-Covid. Gleichzeitig finde ich, dass keine Impfpflicht oder Zwänge auferlegt werden sollten, um Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Die Impfung schützt vor einem schweren Verlauf, aber nicht vor einer Ansteckung. Der Virus kann trotzdem weitergegeben werden. Anreize kann man überlegen. Ich halte ansonsten eine Kampagne sinnvoll und herabgesenkte Hürden, um das Impfen zu erleichtern wie mit Impfbussen. Da die globale Pandemie nur global bekämpft werden kann, sollten überschüssige Impfdosen in ärmere Länder gebracht werden, wo sich viele Menschen gerne impfen würden.

Die Privilegien für den Profisport seit über einem Jahr finde ich völlig falsch! Genauso, dass große DAX-Unternehmen mit Subventionen überschüttet wurden (und gleichzeitig Dividende ausgeschüttet haben), während kleine Betriebe bzw. die Gastronomie schwer zu kämpfen hatten und viele aufgeben mussten. Kunst und Kultur sind für mich ganz klar relevanter als die Fußballmillionäre.

Ich halte es für notwendig, dass wir der Krise mit einer Vermögensabgabe begegnen, damit die Krisenkosten nicht auch noch auf die abgewälzt werden, die schwere Einbußen in den letzten eineinhalb Jahren hatten. In der gleichen Zeit, in der Menschen in Kurzarbeit finanzielle Einschränkungen hattne, gar ihren Job verloren haben oder wohnungslos wurden, hat sich der Reichtum der Millionäre und Milliardäre rasant vermehrt. Mit einer Vermögensabgabe muss dieser Ungerechtigkeit begegnet werden.

Ein vollständiges Ende der Einschränkungen sehe ich aktuell nicht. Einschränkungen wie die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen sind sinnvoll und keine wirkliche Einschränkung. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass wir auch hier wieder zur Normalität übergehen können. Wann dies sein wird? Ich weiß es nicht. Ich bin aber überzeugt, dass die Impfungen ein wichtiger Schritt auf diesem Weg sind.