Wie bewerten Sie die Entwicklung der Schere zwischen Arm und Reich der letzten Jahre, insbesondere während der Corona Krise und was wollen Sie anstatt Steuerreformen dagegen tun?
Sehr geehrter Herr Lindner,
während die Wirtschaft eingebrochen ist, haben die 2.700 Milliardäre weltweit im Corona-Jahr ihr Vermögen um 60 Prozent gesteigert. Die Zahl ist dabei von 2200 auf 2700 Weltweit gestiegen.
Auch der sechste Armuts- und Reichtumsbericht belegt, dass der Anteil an reichen Menschen in Deutschland in den letzten Jahren immer weiter angestiegen ist und gleichzeitig schrumpft die Einkommensmitte immer weiter. Laut DIW vereinen die oberen zehn Prozent der Deutschen zwei Drittel des gesamten Nettovermögens auf sich – während die untere Hälfte der Bevölkerung im Schnitt gerade einmal 3700 Euro besitzt. Eine grundsätzliche Reform des Steuersystems scheint schon seit Jahren unausweichlich, wird aber mit der FDP nicht kommen, trotz dessen, dass während der letzten Jahre die Chancengleichheit zwischen Einkommensschichten immer geringer wird und wir eine sukzessiven Vermögens- und Machtvergrößerung der Oberschicht beobachten.
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage an Christian Lindner und bitte entschuldigen Sie die späte Antwort.
Diese Herausforderung der zunehmenden Vermögensungleichheit hat Christian Lindner schon häufig Male angesprochen. Ein Grund ist, dass aufgrund der niedrigen Zinsen die Werte anderer Vermögensklassen wie Immobilien und Aktien stark steigen. Wer solche besitzt, profitiert. Hier haben Vermögende aber keinen exklusiven Zugang. Deshalb wollen wir auch Menschen mit geringerem Einkommen einen Einstieg erleichtern. So müssen wir es auch Menschen mit niedrigen und mittlerem Einkommen ermöglichen, Eigentum aufzubauen. Auch das hilft dabei, die soziale Schere zu schließen. Deshalb entlasten wir hart arbeitende Menschen und wollen es ihnen vereinfachen, etwa im Rahmen einer neuen Aktienkultur am Aufschwung an den Kapitalmärkten zu profitieren oder durch einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer zu Wohneigentum zu gelangen und im Alter mietfrei wohnen zu können - das haben wir auch im Koalitionsvertrag festgelegt.
Freundliche Grüße
Team Lindner
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Leider liegt Ihre Anfrage nicht in der Ressortzuständigkeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner.
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