Was hält man in der FDP davon,die Grunderwerbsteuer für die Erwerber einer selbstgenutzten Immobilie (einmal im Leben) abzuschaffen?Wäre die FDP bereit sich dafür politisch einzusetzen?
Sehr geehrter Herr Lindner!
Innerhalb der EU-Staaten haben die Bürger in Deutschland großen Nachholbedarf im Bezug auf Besitz einer eigenen Immobilie.Obwohl wir ein so reiches Land sind!Der Erwerb von Immobilien-Eigentum ist wegen der exorbitanten Preissteigerungen selbst für Besserverdiener fast unmöglich geworden.Die Kaufpreise haben sich in den letzten 10 Jahren bundesweit mindestens verdoppelt.In Großstädten und Ballungsgebieten sogar noch darüber hinaus.Die Einnahmen von Städten und Kommunen haben sich durch diese Preisentwicklung aber gleichzeitig auch mitverdoppelt!Häufigstes Problem bei der Finanzierung ist bekanntlich das erforderliche Eigenkapital.Daher wäre die Abschaffung der Grunderwerbsteuer bei einer selbstgenutzten Immobilie ein wichtiger Problemlöser.Zumindest sollte die Grunderwerbsteuer aufgrund der Preisexplosion bei Immobilien halbiert werden.Das muß machbar sein.Auch wenn die Grunderwerbsteuer die wichtigste Einnahmequelle für die Kommunen ist.Fair geht vor!
Sehr geehrter Herr S.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Wir Freie Demokraten wollen die Bürgerinnen und Bürger beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum entlasten. Dazu wollen wir bei der Grunderwerbsteuer einen Freibetrag von bis zu 500.000 Euro für natürliche Personen einführen. Der Freibetrag soll wiederauffüllbar sein, damit er bei einem Verkauf für einen neuen Erwerb wieder zur Verfügung steht. Dadurch erleichtern wir es den Menschen, ihren Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung zu verwirklichen und zugleich für das Alter vorzusorgen.
Für mehr Steuergerechtigkeit wollen wir zudem die missbräuchliche Umgehung der Grunderwerbsteuer durch Immobilieninvestoren mittels sogenannter Share Deals mit einer Gesetzesänderung verhindern. Gerade letzteres würden einen Teil der Mindereinnahmen kompensieren.
Wir bleiben dran.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner