Warum finanziert nur der "Normalbürger" die Kriegsvorsorge - wieso gibt es keine Steuererhöhung (bei gut verdienenden Unternehmen und Privatpersonen)?
Sehr geehrter Herr Lindner,
ich höre in den Nachrichten, daß Sie der Kindergrundsicherung kritisch gegenüberstehen, weil sie (einfach gesagt) Geld kostet. Ich frage mich, warum die außergewöhnliche Belastung, die durch den russischen Krieg ausgelöst wurde ("Doppelwumms" = 200 Milliarden Euro), möglich ist, während soziale Notwendigkeiten (aus dem Koalitionsvertrag) aus finanziellen Gründen unmöglich sein sollen. Wie können Sie an Ihrer Vorstellung festhalten, daß es keine Steuererhöhungen geben darf - damit ließen sich die sozialpolitischen Pläne (aus dem geplanten Haushalt) genauso verwirklichen wie die (nicht wirklich) unvorhersehbaren militärischen und ökonomischen Ausgaben (aus einer ebenso unvorhersehbaren Steuererhöhung). Ich finde es beschämend und obszön, daß in Deutschland Unternehmen und Privatpersonen aufgrund von Marktmechanismen Gewinne aus der Kriegssituation scheffeln - solche Märkte müssen anders reguliert werden.