Ist eine Reform der Abgeltungssteuer zugunsten von Kleinanlegern bzw. in Richtung einer progressiven Besteuerung geplant?
Sehr geehrter Herr Lindner,
im Koalitionsvertrag taucht das Schlagwort Abgeltungssteuer nicht auf. Es ist nachvollziehbar, dass dies aktuell keine hohe Priorität hat. Da jedoch in Zeiten fraglicher Rentenbeträge und -sicherung viele junge Leute sich Sorgen machen und eine eigene private Altersvorsoge in die Hand nehmen, fällt das Augenmerk auf die pauschalierte Abgeltungssteuer. Meines Erachtens bestraft diese private Kleinanleger und belohnt private Großanleger. Ein progressiver Satz nach Vorbild der Sozialabgaben und Lohnsteuer wäre sozial gerechter und sollte auch in vollster Linie den Ansichten aller Ampel-Parteien nahekommen.
Ist eine Reform - sei es nach dieser Idee oder einer ganz anderen - in den nächsten Jahren angedacht?
Danke für Ihre Zeit und beste Grüße aus Berlin
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Frage an Christian Lindner und bitte entschuldigen Sie die späte Antwort.
Eine Abschaffung der Abgeltungssteuer ist derzeit nicht geplant. Sie stellt auch keine "Bestrafung" von Kleinanlagern dar, denn diese können ihre Kapitaleinkünfte jederzeit durch Abgabe einer Steuererklärung (die mit Wegfall der Abgeltungssteuer für jeden (!) Anleger verpflichtend werden würde - da ja die Steuerschuld eben nicht mehr "abgegolten" wäre) über eine sogenannte Günstigerprüfung dem progressiven Steuertarif unterwerfen. Gleichzeitig verhindert die Abgeltungssteuer eine hohe Doppelbelastung bei Dividenden, die auf Unternehmensebene bereits der Körperschafts- und Gewerbesteuer unterworfen worden sind und vermeidet hohen bürokratischen Aufwand auf Seiten des Steuerpflichtigen.
Freundliche Grüße
Team Lindner
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Leider liegt Ihre Anfrage nicht in der Ressortzuständigkeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner.
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