Hallo Herr Lindner, ist die Position Ihrer Bundestagsfraktion zum Heilpraktikerberuf auch die der FDP als Gesamtpartei? Im Wahlprogramm befürworten Sie Freie Berufe, erwähnen Heilpraktiker aber nicht?
Ihre Bundestagsfraktion hat sich 2019 eindeutig für den Erhalt des Heilpraktikerberufes ausgesprochen.
In Ihrem Wahlprogramm heißt es nun, "der Freie Beruf ist das Fundament einer liberalen Grundsatzversorgung". Dann zählen Sie verschiedene Berufe auf ... aber erwähnen Heilpraktiker*innen mit keinem Wort. Was soll ich davon halten? Stehen Sie nun zu uns oder nicht? Vertreten Sie als Gesamtpartei das, was Ihre Fraktion in dem besagten Positionspapier formuliert hat oder nicht?
Eine klare Antwort wäre für meine Wahlentscheidung sehr hilfreich.
Herzliche Grüße,
Lars P.
Sehr geehrter Herr P.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Wir Freie Demokraten treten für eine evidenzbasierte gesundheitliche Versorgung ein. Gleichwohl sind wir der Ansicht, dass jeder Mensch aufgeklärt und selbstverantwortlich darüber entscheiden sollte, welche Behandlungsformen er in Anspruch nehmen will. Viele Menschen schätzen die Behandlung durch Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Als Bundestagsfraktion und als Partei stehen wir für Vielfalt und Selbstbestimmung im Gesundheitswesen.
Patientensouveränität und damit die freie Arzt- und Therapeutenwahl sind Grundsätze unserer gesundheitspolitischen Überzeugungen. Wir wollen darauf hinwirken, dafür eine sach- und adressatengerechte Aufklärung als Grundlage sicherzustellen. Wir sind der Ansicht, dass medizinisch-wissenschaftliche wie gesellschaftliche Entwicklungen seit Schaffung der aktuellen Rechtslage in Erwägungen über einen etwaigen Reformbedarf einbezogen werden müssen.
Für weitere Fragen zu dem Thema können Sie sich auch gerne einfach direkt an meine Fraktionskollegin und gesundheitspolitische Sprecherin Christine Aschenberg-Dugnus wenden. Sie erreichen sie unter christine.aschenberg-dugnus@bundestag.de.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner