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Christian Lindner
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Frage von Gerrit H. •

Frage an Christian Lindner von Gerrit H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Damen und Herren,

in dieser E-Mail soll es in erster Linie um die aktuelle Umweltpolitik gehen.
Ich verfolge nahezu Täglich die Nachrichten und verlasse mich dabei nie nur auf eine Quelle, da ich damit schon viel schlechte Erfahrung machen musste.
Mir fällt immer wieder auf, dass dauernd neue Beschlüsse getroffen werden die nach aktuell technischem Stand beinahe unmöglich umsetzbar sind. Ein normaler Bürger kann seit Anfang diesem Jahres kaum noch an die Tankstelle fahren da die Spritpreise binnen weniger Monate um knapp 30ct gestiegen sind zudem kommt, dass durch die Umweltauflagen für Industrie und Gewerbe die Preise für Strom, Wasser, und Lebensmittel ebenfalls gestiegen sind. Worauf ich hinaus will ist das wir gerade straffen Schrittes in eine Inflation steuern.
Ich arbeite zurzeit neben der Schule in einem 450€ Job und merke wie von Monat zu Monat 450€ immer weniger wert ist.
Diese Radikale Entwicklung kann nicht gesund für ein Land sein welches von der Mittelschicht lebt.
Es gibt Industrie und Handelszweige die Derzeit noch völlig uneingeschränkt Profit aus unserer Umwelt schöpfen, wie zum Beispiel Hochsee Schiffe welche immer noch mit Schweröl fahren und Müll in die Großen Gewässer kippen dürfen.
Eine Kleidungsindustrie die weiterhin 3-4 Kollektionen Kleidung herstellt obwohl durch die Herstellung von Solchen Kleidungsstücken haufenweise Chemikalien aufgewendet werden müssen die wiederum in den seltensten fällen fachgerecht entsorgt werden. Dies wahren nur zwei Beispiele die für viele weitere Großbaustellen stehen sollen, die mich in summe daran zweifeln lassen, dass mit den Auflagen die an die Autoindustrie gestellt werden wirklich im Fokus steht Umweltschutz zu betreiben oder nicht doch Lobbyismus zu fördern.
In Summe möchte ich keine Verschwörungstheorien oder absoluten Meinungen kundtun sondern lediglich ein vernünftiges Statement zu Sinn und Zweck dieser doch hälftigen einschnitte in Mobilität und Leben erlangen.

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Sehr geehrter Herr Heitz,

vielen Dank für Ihre Frage.

In der Tat braucht es einen zielgerichteten Klimaschutz, der uns Wachstumsperspektiven eröffnet, statt Wohlstand zur Disposition zu stellen. Das kostet wertvolle Akzeptanz - bei uns in Deutschland und allemal in den Entwicklungs- und Schwellenländern, die sich unser Wohlstandsniveau noch erarbeiten wollen.

Der von Ihnen angesprochene Spritpreis setzt sich zu einem großen Teil aus Steuern und Abgaben zusammen, die dereinst als Lenkungs- und Ökosteuern eingeführt wurden. Sie haben erkennbar ihren Zweck verfehlt. Es ist deshalb Unsinn, über neue pauschale Belastungen wie eine CO2-Steuer zu sprechen. Wir brauchen ein festes CO2-Limit, in dessen Rahmen Verschmutzungsrechte - etwa zum Betrieb einer Fabrik oder einer Ölraffinerie - marktwirtschaftlich gehandelt werden können. Dann passt sich der Preis den Gegebenheiten an und führt dazu, dass Klimaschutz dort und auf die Weise verwirklicht wird, wie es am günstigsten und effizientesten ist. Besonders klimaschädliche Geschäftsmodelle müssen sich dann anpassen, weil sie sich ansonsten nicht mehr rentieren. Dieses marktwirtschaftliche Konzept habe ich genauer auf meinem YouTube-Kanal erklärt. Schauen Sie gerne einmal rein: https://youtu.be/6qBjWf1RZXQ

Darüber hinaus braucht es neben dem Klimaschutz, der nur ganzheitlich und global gelöst werden kann, auch Einzelmaßnahmen zum Erhalt unserer Umwelt, wie Sie sie angeregt haben. Die Abholzung der Regenwälder etwa muss uns sehr besorgen. Wir haben daher schon vor Jahren vorgeschlagen, dass Deutschland Waldgebiete in Südamerika kauft, um sie vor einer Rodung zu schützen.

Wir bleiben dran. Ihnen wünsche ich alles Gute und viel Erfolg für Ihren Schulabschluss!

Beste Grüße

Christian Lindner

 

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