Frage an Christian Lindner von Lisa H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Lindner,
Ich habe drei Fragen zum CO2 Zertifikate Handel.
Meine erste Frage ist, ob sich der CO2 Zertifikate Handel nur auf das Treibhausgas CO2 bezieht. Denn Treibhausgase wie Methan sind um einiges Klimawirksamer als Kohlenstoffdioxid. Wäre es nicht sinnvoller, einen Emmisionszertifikate Handel einuzführen? Dabei können alle Treibhausgase jeweils nach ihrer Klimaschädlichkeit mit einberechnet werden. Dies würde sich dann nicht nur auf ein Treibhausgas beziehen, sondern alle Klimaschädlichen Gase berücksichtigen.
Zudem habe ich eine Frage zur sozialen Gerechtigkeit im Zuge des CO2 Zertifikate Handels. Denn wird dadurch nicht einfach nur der Preis für den Verbraucher steigen? Denn wenn Unternehmen einfach nur den Preis ihrer Produkte steigen lassen, anstatt an Möglichkeiten zu arbeiten, Treibhausgase einzusparen würde der Verbraucher die Kosten tragen. Und auch wenn Unternehmen auf Klimafreundliche Alternativen umsteigen, wird dies vor allem anfangs mit hohen Kosten verbunden sein. Wie werden Sie verhindern, dass der CO2 Zertifikate Handel gerade für sozial Benachteiligte Menschen zu einem geringeren Lebensstandard führen wird?
Zuletzt habe ich noch eine Frage zur Umsetzung eines umfassenden CO2 Zertifikate Handels. Ich finde es gut, dass in der FDP Klimaschutz nicht nur in nationalen Grenzen, sondern global gedacht wir. Allerdings ist mir noch unklar, wie der CO2 Zertifikate Handel global eingeführt werden kann. Ich denke, dass es schwer wird, Länder wie China oder Nordkorea davon zu überzeugen, in den Handel mit Zertifikaten einzusteigen. Zudem wird dies mit Kosten verbunden sein, die in vielen Ländern nicht von der einfachen Bevölkerung gezahlt werden können. Welche Pläne haben Sie, um den CO2 Zertifikate Handel global umzusetzen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Heidl
Sehr geehrte Frau Heidl,
vielen Dank für Ihre Frage. Gerne antworte ich Ihnen auf Ihre drei Punkte:
Zunächst haben Sie ganz recht, dass sich der Zertifikatehandel nicht nur auf CO2 beziehen darf. Wir wollen daher genau den von Ihnen vorgeschlagenen Emissionshandel realisieren, der mit CO2-Äquivalenten arbeitet.
Zur Frage der Belastung durch den Emissionshandel: Unternehmen können den Preis nicht einfach in die Höhe setzen, ohne Umsatzeinbußen zu befürchten - sonst würden sie das ja bereits tun. Daher ist der Anreiz enorm, auf klimafreundliche Technologien umzustellen, damit die Zertifikatepreise nicht auf die Marge schlagen. Natürlich kann dieser Preis im Rahmen des Emissionshandels auch steigen - aber er kann, bei entsprechenden Anpassungsmaßnahmen eben auch wieder fallen. Etwaige Teuerungen wollen wir zudem durch eine "Klimadividene" kompensieren und die Einnahmen aus der Ausgabe von Zertifikaten pro Kopf an die Bürgerinnen und Bürger zurückgeben. Das Mercator Institute for Climate Change hat erst kürzlich in einer Studie festgehalten, dass die "Klimadividende" der FDP zu den Konzepten gehört, die zu den höchsten Entlastungen in der Unter- und Mittelschicht führen und daher Klimaschutz und sozialen Ausgleich am besten miteinander verbinden.
Zudem ist der Emissionshandel - der übrigens weltweit schon vielerorts erfolgreich erprobt worden ist - aufgrund seiner marktwirtschaftlichen Wirkungsweise schlicht die volkswirtschaftlich günstigste und effizienteste Form des Klimaschutzes. Gerade wenn wir China und andere Staaten vom Klimaschutz überzeugen wollen, ist der Emissionshandel als Instrument der beste Ansatz. Das habe ich auch in meinem YouTube-Video nochmal erklärt - schauen Sie doch gerne mal rein: https://www.youtube.com/watch?v=6qBjWf1RZXQ
Freundliche Grüße
Christian Lindner