Frage an Christian Lindner von Philipp U. bezüglich Energie
Guten Tag Herr Lindner, Guten Tag Team Lindner.
Angesichts dessen dass sie in der FDP vehement Technologien bewerben die noch weit von der Marktreife entfernt sind anstatt das zu nutzen was schon da ist und funktioniert, habe ich ihnen immer vorgeworfen am Ende wieder nur Konzerninteressen zu vertreten. Immerhin sind Kunden bei Wasserstoff auf eine komplexe Infrastruktur angewiesen anstatt den Strom vom Dach einfach kostenlos ins Auto zu leiten. Dadurch würde der Wirtschaft eine Einnahmequelle wegfallen wenn immer mehr ihren Strom selbst produzieren, was wiederum einer zu Wirtschaftsinteressen neigenden Partei ja nicht passen sollte.
Nun möchte ich ihnen aber die Möglichkeit geben sich von diesem Vorwurf zu befreien.
Dazu habe ich folgende Frage:
Würden sie es befürworten und Technologien fördern welche die Wasserstoffsynthese aus Erneuerbaren direkt in die eigenen 4 Wände bringen würde. Sprich die Treibstoffproduktion zu dezentralisieren um jedem Bürger zu ermöglichen seinen Treibstoff selbst herzustellen.
Hier die Quelle dazu, denn diese Technologie wurde jetzt erfunden.
https://www.scinexx.de/news/energie/wasserstoff-aus-dem-eigenen-garten/
Sehr geehrter Herr Utta,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Wir bewerben keine einzelnen Technologien. Im Gegenteil setzen wir uns für einen fairen Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Lösungen beim Klimaschutz ein. Wir sehen dabei große Chancen auch in der batterieelektrischen Mobilität, gerne in Verbindung mit der Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom vom Dach. Es ist aber anmaßend und keinesfalls zielführend, wenn sich die Politik allein auf eine Technologie festlegt, obwohl sie nicht wissen kann, ob etwa in der Elektromobilität allein der Schlüssel zur Lösung unseres Energieproblems liegt. Mit synthetischen Kraftstoffen ließe sich beispielsweise der CO2-Verbrauch auch der bestehenden Fahrzeugflotte reduzieren. Warum wollen wir diesen Weg politisch ausschließen?
Technologieoffenheit bei starken staatlichen Rahmenbedingungen wäre nicht nur die bessere Antwort zur Bekämpfung des Klimawandels, sondern würde Bürgerinnen und Bürgern auch milliardenschwere Subventionen mit fragwürdiger Wirkung ersparen, die sie mit ihren Steuern finanzieren müssen.
Ihr Beispiel zeigt ja zudem, dass sich das Vertrauen in die Innovationskraft von Unternehmen und Ingenieuren durchaus auszahlt: Eine dezentrale Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff wäre ein großer Fortschritt. Die Umwandlung in Wasserstoff kann helfen, den nur wetter- bzw. tageszeitabhängig verfügbaren Strom aus Sonne und Wind speicherbar zu machen und z.B. zum Heizen von Gebäuden oder zum Antrieb von Autos zu nutzen. Solches Innovationspotenzial zu fördern, wäre in jedem Fall sinnvoll.
Freundliche Grüße
Christian Lindner