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Christian Lindner
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Frage von Michael P. •

Frage an Christian Lindner von Michael P. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Lindner,

die Zahl der Retail Investoren ist so hoch wie nie und wird in Zukunft bei der jüngeren Generation auch weiter steigen, deswegen kann ich es nicht wirklich fassen mit den neuesten Gesetzen wieder im Nachteil der Kleininvestoren gehandelt wurde. Wenn man sich die USA und Deutschland in diesem Thema anschaut, erscheint die USA wie ein Paradise für Aktionäre und hier im Heimatland sind wir noch auf dem Stand von 2000 als man Order noch per Telefon durchgeführt hat. Die Zeiten ändern sich, auch in Thema Börse, deswegen muss der Kleinaktionär entlastet werden.

Wie sieht ihre Meinung aus ? Was würden Sie ändern um Kleinanleger besser zu fördern und zu entlasten?

MfG

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Popp,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Auch wir Freie Demokraten haben Ende Februar 2021 erfreut die Meldung vernommen, dass fast 600.000 junge Erwachsene den Schritt an die Börse gewagt haben. Die anhaltende Niedrigzinsphase dürfte jedoch ihren Teil dazu beitragen haben, dass Aktien und andere Wertpapiere an Attraktivität gewinnen. Die Sparquote der deutschen Haushalte befindet seit Jahren auf relativ hohem Niveau; laut den Zahlen des Deutschen Aktieninstituts wenden sich nun vermehrt junge Bürgerinnen und Bürger den Aktien zu. Die immer weiter verfeinerten Möglichkeiten des Aktienerwerbs - Aktienkauf via App mit einem Klick - erleichtern dabei den Aktien- oder Wertpapiererwerb. Für uns Freie Demokraten gilt, diese kundenfreundlichen, innovativen Dienstleistungen nicht durch neue Regulierung zu behindern und dennoch den zugleich gebotenen Verbraucherschutz vorzunehmen.

Wir Freie Demokraten wollen darüber hinaus, den Vermögensaufbau und die eigenständige Altersvorsorge der Bürger erleichtern. Ein für Kleinanleger maßgeblicher Aspekt ist dabei, Kursgewinne bei längerfristigen Wertpapier-Anlagen steuerfrei zu stellen. Künftig sollen ab einer Mindesthaltedauer von fünf Jahren Steuerfreiheit auf die Gewinne von Aktien (inklusive ETFs und Fondsanteilen) gelten. Einen entsprechenden Antrag haben meine Fraktionskollegen und ich bereits vor einiger Zeit in den Deutschen Bundestag eingebracht. Schauen Sie doch gerne mal rein: https://www.fdpbt.de/initiative/antrag-vermoegen-bilden-altersvorsorge-sichern-aufstieg-ermoeglichen

Darüber hinaus lehnen wir die Einführung einer Finanztransaktionsteuer ab, da diese nach unserer Überzeugung auf Kleinanleger, Vorsorgesparer und die Realwirtschaft abgewälzt wurde. Das hat meine Fraktionskollegin Bettina Stark-Watzinger erst kürzlich wieder in einem Gastbeitrag für Focus Online deutlich gemacht: https://www.fdpbt.de/stark-watzinger-gastbeitrag-warum-olaf-scholz-seine-plaene-finanztransaktionssteuer-aufgeben-sollte

Seien Sie also gewiss: Wir Freie Demokraten werden uns auch künftig für eine Verbesserung der Aktienkultur in Deutschland einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen nach Weiden
Christian Lindner

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