Frage an Christian Lindner von Martin P. bezüglich Lobbyismus & Transparenz
Sehr geehrter Herr Lindner,
Glückwunsch! Laut Abgeordnetenwatch gehören Sie zu den Topverdienern im Bundestag und haben seit Beginn der Legislaturperiode mehrere hunderttausend Euro mit Nebentätigkeiten verdient. Dazu zählen Vorträge bei Banken, Vermögensverwaltern oder Beratungsunternehmen wie der Boston Consulting Group.
Als Politiker haben Sie zugleich Einfluss auf politische Entscheidungen, die die Geschäftsinteressen dieser Unternehmen betreffen.
Sehen Sie keinen Interessenskonflikt, der mit Ihren lukrativen Nebentätigkeiten einhergeht? Der Volksmund sagt: "Die Hand, die mich füttert, die beiß ich nicht." Können Sie mir erklären, warum das bei Ihnen anders sein sollte?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Martin Peters
Sehr geehrter Herr Peters,
vielen Dank.
Es gibt keinen Interessenskonflikt. Sie verkennen den Charakter meiner Engagements. Bei den von Ihnen angesprochenen Tätigkeiten geht es ja gerade darum, dass ich in öffentlichen Veranstaltungen meine Blick auf die Dinge darstelle - und nicht darum, dass ich Interessen anderer vertrete. Gerade wenn Sie beispielsweise meine Haltung zur Regulierung von Banken ansehen (Verbot der staatlichen Rettung), dann beiße ich im Übrigen sehr wohl, um Ihren Bezug zum Volksmund aufzunehmen.
Neben den Angaben zu meinen Nebeneinkünften können Sie aber auch jederzeit mein Voten bei namentlichen Abstimmungen einsehen - sowohl hier auf der Website von Abgeordnetenwatch als auch auf der Seite des Deutschen Bundestages: https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien#url=L2FiZ2VvcmRuZXRlL2Jpb2dyYWZpZW4vTC81MjE2NDAtNTIxNjQw&mod=mod525246&dir=ltr.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner