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Christian Lindner
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Frage von Martin W. •

Frage an Christian Lindner von Martin W. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Lindner,

meine Frage ist nicht direkt eine Umweltfrage sondern eher eine Frage zur CO2 Bilanzierung für exportorientierte Staaten wie Deutschland.
Ich lese gerade, dass die Tesla Fabrik bei Berlin auch die weltgrößte Batteriefabrik werden soll. Da genau die Akkuproduktion der Co2 intensivste Anteil bei der e-Auto Produktion ist, frage ich mich ob dieser CO2 Ausstoß für die e-Auto Produktion (auch für andere Länder), am Ende dadurch in die Deutsche Co2 Bilanz verschoben wird? Dann hätten wir zwar am ende "saubere" e-Autos, der große CO2 Rucksack der Akkuproduktion würde aber die Deutsche CO2 Bilanz verschlechtern.
Oder würde dieser CO2 Ausstoß für die Produktion dem Verbraucherland zugeordnet werden? Das gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Waren die im Land hergestellt aber dann exportiert werden.

Sonst würden wohl immer produzierende Länder bestraft und müssten die Emissionen für die Verbraucherländer ausweisen(so wie China auch). Die Verbrauchernachfrage scheint mir allerdings letztendlich die Ursache der Produktion und damit der Emissionen zu sein. Ohne einer verbraucherorientierte Zuordnung der Emissionen erscheint es mir nicht möglich Rückschlüsse auf die Umweltfreundlichkeit eines Landes zu ziehen.
In Diskussion mit grünen Interessenvertretern scheint mir dieser Faktor leider oft vergessen zu werden

Vielen Dank

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Walew,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Auf Grundlage der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) gehen die Emissionen, die bei der Fertigung entstehen, in die CO2-Bilanz des Landes ein, in dem die einzelnen Teile jeweils produziert werden. Eine CO2-Bilanz, die den CO2-Ausstoß der Produktion proportional auf die Verbraucherländer aufschlüsselt, ist derzeit nicht realistisch abzubilden. Dazu fehlt es an dem dafür notwendigen internationalen Informationsaustausch.

Um effektiv die CO2-Emissionen zu senken, ohne die internationale Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft zu gefährden, unterstützen wir Freie Demokraten den grenzüberschreitenden Emissionshandel und setzen uns für seine Ausweitung ein. Er bietet einen effizienten, technologieoffenen und marktwirtschaftlichen Weg, um Emissionen zu verringern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Dieser Weg ist Verboten, Subventionen oder kleinteiligen, planwirtschaftlichen Regulierungen durch die Politik eindeutig überlegen – das bestätigen auch Studien, die etwa den Rückgang der europäischen CO2-Emissionen eindeutig auf den EU-Emissionshandel zurückfahren.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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