Frage an Christian Lindner von Alexander D. bezüglich Wirtschaft
Der Corona-Virus wird als Aufhänger genommen, um uns das bargeldlose Bezahlen nahezubringen, obwohl durch Bargeld keine oder kaum Ansteckungsgefahr besteht. Darauf weist das Robert-Koch-Institut hin.
Der Blick nach Schweden ist in dieser Hinsicht beunruhigend. Viele Unternehmen nehmen kein Bargeld mehr an. Wie stehen Sie einer bargeldlosen Gesellschaft gegenüber? Wie sehen Sie mögliche gesetzliche Verpflichtungen für Unternehmen der Daseinsvorsorge, Bargeld anzunehmen und für Banken, im Umkreis XY die Ein- und Auszahlung von Bargeld zu ermöglichen?
In Schweden wird für Banken eine gesetzliche Verpflichtung im Januar nächsten Jahres in Kraft treten, wobei die Schwedische Reichsbank im Bereich der Daseinsvorsorge eine Annahmeverpflichtung befürwortet. Was halten Sie von solchen Gesetzen, wenn Entwicklungen wie in Schweden auch in Deutschland einsetzen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten.
Mit freundlichem Gruß,
A. D.
Sehr geehrter Herr Dietz,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen.
Für uns Freie Demokraten ist die Bereitstellung von Bargeld geprägte Freiheit. Denn Bargeld ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, Geschäfte ohne Bankgebühren abzuschließen und es erfüllt gesellschaftlich wertvolle Aufgaben - zum Beispiel bei der Erziehung unserer Kinder. Der Umgang mit Geld lehrt und lernt sich schließlich am besten mit Scheinen und Münzen. Damit dies möglich ist und bleibt, muss Bargeld in ausreichendem Maße und auch in allen Regionen Deutschlands verfügbar bleiben.
Einen gesetzlichen Zwang der Kreditinstitute auf ihre Kosten für die Bereitstellung des Bargeldes zu sorgen, sehen wir aufgrund der guten Versorgungslage mit Bargeld in Deutschland kritisch. Wir setzen darauf, dass der in Deutschland sehr weit verbreitete Wunsch nach Bargeld als Zahlungsmittel von allen Institutionen und Geldhäusern beachtet wird. Zugleich begrüßen wir es, wenn sich die Banken durch fortschreitende Digitalisierung für den internationalen Wettbewerb rüsten.
Für heute wünsche ich Ihnen alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen nach Gummersbach
Christian Lindner
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