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Christian Lindner
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Frage von Peter G. •

Frage an Christian Lindner von Peter G. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,
nach den Ihnen vorliegenden Informationen und Schätzungen, wie schlimm werden Kollateralschäden der sogenannten „Coronamaßnahmen“ für die von Ihnen vertretenen Bürger? Insbesondere, wie wird sich die deutlich steigende Arbeitslosigkeit und die begonnene Pleitewellen, Ihrer Meinung nach, auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland, Europa und in der Dritten Welt auswirken?
Wieviel Menschen werden, Ihrer individuellen Meinung nach, als direkte und auch als indirekte Folge kurz- oder langfristig physisch oder psychisch erkranken und sogar sterben?
Wie hoch schätzen Sie die Todesrate der Menschen in der Dritten Welt ein, die als direkte Folge unserer Maßnahmen jetzt bereits hungern, erkranken und sterben?
Aufgrund der aktuell verfügbaren Informationen, unter anderem hier https://www.swr.de/swraktuell/ngo-coronavirus-entwicklungslaender-100.html müsste eine persönliche Einschätzung möglich sein.

Vielen Dank

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Antwort von
FDP

Guten Tag Herr Grawitz,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Fragestellungen sind sehr aktuell und relevant.

Wir sind in eine Situation geraten, in der die Folgen der Pandemiebekämpfung größere Risiken bergen als das Coronavirus in seiner aktuellen Ausbreitung selbst. Verschobene oder unterlassene Behandlungen und geschlossene Reha-Einrichtungen, Menschen, die dauerhaft Angst um ihren Arbeitsplatz oder ihre wirtschaftliche Existenz haben, Zusammenleben auf engstem Raum – All diese Faktoren nehmen Schaden an der Seele und führen zu sozialen Schäden, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Der Einbruch der Wirtschaft schwächt darüber hinaus Gesellschaft und staatliche Gemeinschaft gleichermaßen. Die Kollateralschäden sind immens. Natürlich kann man die Schäden an bestimmten Kennzahlen beziffern. In Deutschland wird ein Rückgang des BIP um über sechs Prozent erwartet, über 10 Millionen Menschen sind in Kurzarbeit, die Arbeitslosenzahlen steigen.

Insgesamt sind die Effekte jedoch noch vielschichtiger: Da die Krise nicht national ist, muss der Blick über nationale und europäische Grenzen hinweg gerichtet werden. Die Pandemie droht in Entwicklungsländern eine erneute Armutswelle zu verursachen. Nach Schätzungen der Afrikanischen Union könnten durch die Corona-Pandemie allein in Subsahara-Afrika kurzfristig 20 Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Entwicklungsländer stehen zumeist am Ende globaler Lieferketten. Arbeiterinnen und Arbeiter in Textilfabriken von Äthiopien bis Bangladesch sind genauso auf den Konsum aus den Industriestaaten angewiesen, wie Angestellte in Hotels und Restaurants auf westliche Touristen.

Wir sind als globale Gemeinschaft gefragter denn je. Nationale Alleingänge und Abschottung wären jetzt die falsche Antwort.

Freundliche Grüße
Christian Lindner

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