Frage an Christian Lindner von Sabine R. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Guten Tag,
1.) Die Ausgaben für Pensionen der ehemaligen Staatsbediensteten beliefen sich bereits im Jahr 2018 auf 46,5 Milliarden Euro. Für die Hinterbliebenenversorgung wurden weitere 7,6 Milliarden Euro aufgewendet. Addiert ergibt das Aufwendungen von 54,2 Milliarden Euro – vier Prozent mehr als 2017.
Diese Zahlen sind weiter gestiegen: 2019 gingen weitere knapp 63.000 Beamte in Ruhestand.
Warum zahlen dann bis heute nicht ALLE in die Altersvorsorge ein?
2.) Warum zahlen bis heute nicht alle Beamte in die Rentenkasse ein?
3.) Warum zahlen bis heute nicht alle Freiberufler und Selbstständige in die Rentenkasse ein?
Das ist doch ein Faß ohne Boden - wo soll das enden?
Mit freundlichen Grüßen
R.
Guten Tag Frau Rögner,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Die wesentliche Herausforderung für das Rentensystem ist die demographische Entwicklung. Dieses Problem wird aber nicht behoben, indem man die Zahl der Rentenversicherten erhöht - denn jeder Einzahler wird früher oder später auch einmal zum Rentenbezieher. Die Beamtenpensionen abzuschaffen, verlagert die Kosten also nur von einem öffentlichen Topf in den anderen.
Bei den Freiberuflern stellt sich im Prinzip dasselbe Problem. Müssten diese sich verpflichtend in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern, würde sich am Verhältnis von Empfängern und Einzahlern mittelfristig nichts ändern.
Klar ist, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland auf lange Sicht nicht funktionsfähig bleiben wird. Daher müssen wir das Problem an der Wurzel packen: Statt Fester Beitragssätze und fixem Renteneintrittsalter brauchen wir mehr Flexibilität. Als Freie Demokraten wollen wir Altersvorsorge nach dem "Baukastenprinzip" organisieren - also den Menschen auch die Möglichkeit geben, sich einfach und sicher auch eine private und eine betriebliche Altersvorsorge aufzubauen und so am Wachstum der gesamten Volkswirtschaft beteiligt zu werden.
Unsere Positionen zur Zukunft der Rente finden Sie übrigens gesondert unter https://www.fdp.de/rentenpolitik_zukunft-der-rente-das-will-die-fdp .
Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner