Frage an Christian Lindner von Ludwig A. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Lindner,

Meine Frage zielt auf die Möglichkeiten und Grenzen eines liberalen Lebensstils.
Ich frage mich nämlich, ob man als aufrechter Liberaler im politischen und ökonomischen Sinne trotzdem einen konservativen Lebensstil pflegen kann, oder ob man dann näher an der Ideologie ist, wenn man ein hipper StartUp Gründer ist (ich halte sie in allen Ehren) und sich bei GayPride-Demonstrationen in die erste Reihe stellt (auch, wenn man grundsätzlich für Toleranz eintritt). Gibt es sozusagen ein unausgesprochenes persönliches „Modernisierungsgebot“?
Denn bisher dachte ich immer, es sei ein guter Ansatz, auf der öffentlichen Ebene für Freiheit einzutreten (denn es führt, so meine ich, zu mehr Produktivität, individueller Verantwortung, wahrer Solidarität, etc.; zudem zu einer klaren Begrenzung des Staates bei einer gleichzeitigen, legitimen Stärkung desselben in den Kernbereichen) und auf persönlicher Ebene, wenn man diesen Hang hat, konservativ zu leben (im Sinne von im Leben von Werten wie Pflichtbewusstsein, Fleiss, Verantwortungs- und Hilfsbereitschaft, etc. und zudem den Plan, geordnete Strukturen aufzubauen, also einer erfolgreichen Beendigung des Bildungsweges, dem Aufbau einer Familie, eines Hauses; vielleicht einen Jagdschein machen (