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Christian Lindner
FDP
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Frage von Gabriel K. •

Frage an Christian Lindner von Gabriel K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lindner,

Sie sind die Figur des Wiederauferstehens des deutschen Liberalismus.
Am Ende der Zeit in der außerparlamentarischen Opposition plakatiert die FDP sie groß und viel. In schwarz weiß. Idealistisch sah es aus.
Selbstbewusst aber auch selbstkritisch. Allein dadurch konnten sie die Menschen und auch mich als Kind bewegen. Zur FDP, die davor eigentlich niemand mehr haben wollte. Nach der für sie erfolgreichen Wahl stürmten sie aus Jamaika raus.
Viele Wähler fühlten sich von ihnen betrogen. Auch ich war erschüttert und traurig. Daraufhin waren die Menschen davon überzeugt, dass alles nur eine diabolische Falle war. ,,Christian Lindner und die FDP das ist der Wolf im Schafspelz. Das hat sich einer so doll als Macher gezeigt, im Nachhinein war der doch nur macht geil. Dann hat er gemerkt das er doch keine Lust hat." Kein Vertrauen das gleiche Problem wie 2013.
Glauben sie, dass sie sich manchmal zu sehr in einer ,,One Man Show" präsentiert haben, was ihnen am Ende zum Verhängnis wurde?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr K.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Jamaika wird heute zu einem Sehnsuchtsort verklärt, der es nie gewesen ist. Wäre damals ein echter Aufbruch möglich gewesen, wären wir die letzten, die Nein gesagt hätten. Das war mit Frau Merkel, die sich einseitig den Grünen zugewandt hatte, aber nicht möglich. Wären wir damals in eine Regierung eingetreten, hätten wir unsere Inhalte aufgeben und damit unsere Wähler verraten müssen.

Den Eindruck, dass die FDP sich zu sehr auf einzelne Person fokussiert, teile ich nicht. In den Zeiten der außerparlamentarischen Opposition war das Medieninteresse so gering, dass wenn überhaupt nur ich als Parteivorsitzender angefragt wurde. Andere Funktionsträger, die in dieser Zeit wichtige Arbeit geleistet haben und auch jetzt in Amt und Würden stehen, wurden seinerzeit gar nicht zu Wort kommen gelassen. Der Eindruck, der damals entstanden ist, ist also nicht unser Verschulden. im Bund haben zur Halbzeit der Legislaturperiode viele Fachpolitiker Profil gewonnen. Andere hatten mehr zeitlichen Vorsprung für die Bildung von Mediennetzwerken, aber unsere Medienanalyse zeigt eine stetige Verbreiterung und Steigerung der Reichweiten. Mit unserer Fraktion im Deutschen Bundestag haben die Freien Demokraten wieder eine größere Bühne. Sowohl in Talkshows als auch in den Medienberichten findet sicher wieder die ganze Breite unserer Funktionsträger aus Partei und Fraktion. Unsere stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und zahlreiche Sprecher leisten ganze Arbeit, die nun auch wieder von den Medien beachtet und honoriert wird. Machen Sie sich also keine Sorgen: Die FDP war nie und ist auch heute keine One-Man-Show.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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