Frage an Christian Lindner von Robert M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Lindner,
vor den anstehenden Landtagswahlen in unserem Bundesland Sachsen, würde ich Sie bitten mir drei Argumente zu liefern, warum ich meine Stimmen Ihrer Partei geben sollte.
Dazu möchte ich Ihnen kurz meinen Background erläutern. Als zweifacher Familienvater mit eher konservativer Einstellung sehe ich mich klar als Verfechter des Leistungsprinzips und fühle mich von der momentan vorherrschenden progressiven Klientelpolitik im Bund politisch nicht vertreten. Themen wie die Gleichgeschlechtliche Ehe, die sozialpolitische Umverteilung von Steuergeldern oder die politische Überkorrektheit in unserer Sprache stehlen Themen wie der nicht vorankommenden Energiewende, der Frage wie halten wir unser wirtschaftliches System in Zeiten der Digitalisierung und damit unseren Lebensstandard oder wie schließen wir in den MINT Fächern die Bildungslücke gegenüber Asien, die Show. Zudem möchte ich kurz anmerken, dass es meiner Meinung nach, zu den Aufgaben des Staates gehören sollte, mit den Geldern aus einem vereinfachten Steuersystem für Sicherheit, einem für alle Bürgern zugänglichen Gesundheitssystem ohne Klassenunterschiede, einer bezahlbaren Energievorsorgung und einem kostenlosen, der Zukunft angepasstem, Bildungssystem zu sorgen. Ist das gegeben, könnte endlich der überbordenden Umverteilung von Geldern und dem damit einhergehenden Verwaltungsaufwand Einhalt geboten werden. Als Angestellter im Silicon Saxony bin ich sicherlich multinationaler unterwegs als viele andere und verwere ich mich, im Namen aller, gegen Titulierungen wie "abgehängt", "Dunkeldeutschland" u.ä.
Und nun holen Sie mich ab. Vielen Dank! Ein OMR Hörer aus Sachsen
Sehr geehrter Herr M.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ihren Anliegen nach zu urteilen ist Ihre Stimme sehr gut bei den Freien Demokraten aufgehoben. Gerne gehe ich auf die von Ihnen genannten Themen ein:
Im Bildungsmonitor 2019 ist Sachsen Spitzenreiter. Aber selbst dieser muss sich dem internationalen Vergleich stellen - und da sind wir mittelmäßig. Bei den MINT-Fächern sehe ich gerade für Deutschland als Ingenieurnation den größten Aufholbedarf. Zum Thema MINT-Förderung haben wir Ende Juni einen Antrag ins Parlament eingebracht (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/111/1911155.pdf). Wir fordern den Erwerb von wirtschaftlichen und unternehmerischen Kompetenzen bereits in der Schule. Auch möchten wir eine deutliche Verbesserung der digitalen Infrastruktur erreichen - mehr als die Hälfte der Schulen haben keinen Breitbandanschluss.
Die wirtschaftliche Entwicklung gehört in den Vordergrund der politischen Debatte. Gerade die Freien Demokraten stellen sich diesem Thema, das habe ich beispielsweise in meinen Sommerinterviews immer wieder deutlich gemacht. Düsteren Bezeichnungen für den Osten der Republik kann ich ebenso wie Sie nichts abgewinnen. Auf meiner Sommerreise habe ich viele innovative Start-ups besucht, unter anderem Sunfire in Dresden, ein guter Standort für Gründer. Als Vertreter des Silicon Saxony werden für Sie die von uns geforderten wirtschaftlichen Freiheitszonen interessant sein (https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/110/1911052.pdf). Diese bieten Breitbandversorgung, eine gesicherten Infrastruktur und bürokratiearme Rahmenbedingungen. So kann etwa auch der Strukturwandel in den bisherigen Kohleregionen einfacher gestaltet werden. In NRW haben wir mit unserem "Entfesselungspaket" schon entsprechende Erfolge erzielt.
In der Energiepolitik müssen wir technologieoffen denken - weg mit EEG-Umlage und planwirtschaftlichen Subventionen. Klimaschutz darf aber auch nicht zur sozialen Frage werden. Unsere Ideen finden Sie hier: https://www.fdp.de/german-engineered-klimaschutz. Hier richten wir Freie Demokraten einen Appell an die Vernunft und bieten eine Alternative der Mitte zwischen den Extrempositionen von Grünen und AfD.
Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner