Frage an Christian Lindner von Marco D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr D.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Kinderarmut ist ein drängendes Problem, das in der politischen Debatte leider zu selten im Fokus steht. Ihr Konzept erschließt sich mir allerdings nicht ganz. Einerseits beschreiben Sie ja eine Art bedingungsloses Grundeinkommen. Das halte ich für volkswirtschaftlich falsch und angesichts der sich wandelnden Arbeitswelt auch gewissermaßen für inhuman, weil es Menschen den Eindruck vermittelt, ihre Fähigkeiten würden nicht mehr gebraucht werden. Unser Konzept ist ein anderes: Wir wollen die vielen verschiedenen Sozialleistungen durch ein kompaktes Bürgergeld ersetzen, das immer neue entwürdigende Gänge zum Amt erspart und gleichzeitig den Wiedereinstieg ins Berufsleben durch flexiblere Hinzuverdienstgrenzen erleichtert. Wie das im Detail funktionieren soll, können Sie unter https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-75 nachschauen.

Lohnuntergrenzen sehe ich generell kritisch. Beim Nettolohn ist zunächst der Staat in der Pflicht, Menschen bei Steuern und vor allem bei Sozialabgaben zu entlasten. Gegen Kinderarmut haben wir aber noch ein anderes Konzept: Wir wollen ein Kinderchancengeld einführen, das familienbezogene Leistungen bündelt und Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Dieses Konzept bringen wir konsequent im Bundestag voran, sehen Sie z.B. https://www.welt.de/politik/deutschland/article184707452/Kinderchancengeld-FDP-will-radikale-Reform-gegen-Kinderarmut.html.

Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner